Die Murgleiter windet sich direkt neben der Staumauer auf Serpentinenpfaden in das Schwarzenbachtal hinein
Nach wohlverdienter Wanderpause bei gut gekühlten Getränken am Kiosk direkt neben der Schwarzenbachtalsperre wandern wir über die Staumauer zurück zur Hauptroute der Murgleiter. Scharf rechts schwenkend und nicht durch ein Wegeschild gekennzeichnet (Stand 09/2022) fällt die Route direkt neben der Staumauer mit einem Serpentinenpfad ins sechzig Meter tiefer liegende Schwarzenbachtal. Beim windungsreichen Abstieg wird deutlich, welche enorme Ingenieurleistung vor 100 Jahren erforderlich war, um dieses gigantische, noch dazu formschöne Bauwerk zu errichten. Im Talgrund folgen wir dem kaum Wasser führenden Schwarzenbach mit der „Alten Talstraße“, überqueren die L83 und tauchen dann auf schmalen Waldpfaden in den Naturpark Schwarzwald ein. Breite Waldwege laufen über einen Bergsattel hinweg. Ein winziges Gewässer wird überschritten. Dann geht es mit dem Steinbruchweg bergab in den Weiler Erbersbronn. Hier treffen die Wanderer auf die Raumünzach, ein Nebengewässer der Murg. Eingangs der Ortschaft werden eine Asphaltpiste und die Raumünzach überschritten.
Die Murgleiter führt am Wildwasser der Raumünzach mit ihren unzähligen Wassersprüngen entlang
Flussabwärts wandern wir sodann am Wildwasser der Raumünzach entlang. Leider verdecken Buschwerk und Niedergehölze die sicherlich imposanten Blicke auf den schäumenden Bach, der jetzt im Spätsommer recht wenig Wasser führt. Die spärlichen frei geschlagenen Stellen nutzen wir um den mit unzähligen Granitfelsen übersäten Wildbach und seine kleinen Wasserkaskaden in Augenschein zu nehmen. Dazu bedienen wir uns den begehbaren Granitplatten, die trocken gefallen in das Gewässer hineinragen. Den Raumünzacher Wasserfall bekommen wir leider nicht zu Gesicht. Infolge der lang anhaltenden Trockenheit und der Nutzung des Wassers zur Stromerzeugung bleibt uns das sicherlich schöne Naturschauspiel verborgen. Wir passieren das Raumünzach-Kraftwerk des Rudolf-Fettweis-Werkes, verlassen schließlich die Raumünzach und wandern in halber Hanglage etwa 200 Meter oberhalb der Murg noch fünf Kilometer durch das Murgtal. An der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württemberg erreichen wir schließlich das Etappenziel Schönmünzach. Hier endet die schöne 3. Etappe der Murgleiter am S-Bahn-Haltepunkt.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Im Vergleich zu den beiden vorausgegangenen Teilabschnitten des Fernwanderweges im Nordschwarzwald büßt die 3. Murgleiteretappe von Forbach nach Schönmünzach doch etwas an Attraktivität ein. Neben dem herausragenden Highlight der Schwarzenbachtalsperre sind bei der Aufzählung der Höhepunkte lediglich das Wasserschloss mit der imposanten oberirdischen Rohrbahn ins Murgtal und der kurze Teilabschnitt entlang der wilden Raumünzach zu erwähnen. Ansonsten läuft die Route links der Murg relativ unspektakulär mit schmalen naturbelassenen Pfaden und abschnittweise auf eintönigen Forstwegen durch die ausgedehnten Wälder des Nordschwarzwaldes. So wird Premiumqualität im Vier-Sterne-Segment der Kategorien Landschaft und Erlebnis ganz knapp erreicht. Mit Ausnahme des fehlenden Wegezeichens an der Schwarzenbach-Talsperre ist die Beschilderung ausreichend und gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.
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