Vom wild zerklüfteten Seelenfelsen zur frühzeitlichen Heidelsburg
Wichtiger Hinweis:
Abweichend von der Route des Pfälzer Waldpfades wird der letzte Kilometer vor dem Zieleinlauf am Hilschberghaus in Rodalben von Profirouten auf dem Rodalbener Felsenweg zurückgelegt. Während der Pfälzer Waldpfad in diesem finalen Abschnitt etwas eintönig über einen breiten Waldweg verläuft, führt der Rodalbener Felsenweg im steilen Hang pfadig und sanft ansteigend an imposanten Buntsandsteinformationen vorbei. Wer diese Routenänderung vermeiden möchte, folgt weiterhin der Beschilderung des Fernwanderweges.
Die 18 Kilometer lange 4. Etappe des Pfälzer Waldpfades von Heltersberg nach Rodalben kommt in jeder Hinsicht ausgesprochen abwechslungsreich und kurzweilig daher. Auf schmalen erdigen Waldpfaden, seltener auf breiten Forstwegen werden ein langgestrecktes sagenumwobenes Felsenband, eine römische Höhensiedlung und ein bemerkenswerter Wallfahrtsort angelaufen. Dabei tritt der Fernwanderweg auch aus den Tiefen des Pfälzerwaldes hervor, läuft über eine ausgedehnte Hochfläche hinweg und bietet den Wanderern eine ganze Reihe von herrlichen Weitsichten.
Auf einem holprigen Felsenpfad führt der Pfälzer Waldpfad am gigantischen Seelenfelsen entlang
Wir beginnen die Tour in der Schwarzbachstraße von Heltersberg. Auf dem dort anzutreffenden Wanderparkplatz steht ausreichender und kostenloser Parkraum zur Verfügung. Nach der Durchwanderung der Schwarzbachstraße verlassen wir die Ortsbebauung. Die Beschilderung des Pfälzer Waldpfades führt uns am Westrichhof vorbei und mit einem fein geschotterten breiten Forstweg in den Wald hinein. Sanft bergab verlaufend vollzieht die nunmehr pfadige Route nach vier Wanderkilometern einen scharfen Linksschwenk. Wenig später gelangen die Wanderer zu einer Ruhebank, die wir zur ersten Wanderrast nutzen. Eine dort angebrachte Infotafel beschreibt das imposante, 673 Meter lange Felsenband des Seelenfelsens, an dem wir von nun an auf einem felsigen Pfad in ständigem Auf und Ab entlang marschieren. Die gigantische Buntsandsteinformation ist nach dem königlichen Revierförster Jakob Seel benannt, der nächtens im Jahre 1839 von den Felsen stürzte und sich tödliche Verletzungen zuzog.

Weitere Pfälzer Waldpfad-Etappen
- 1. Etappe Kaiserslautern - Finsterbrunnertal
- 2. Etappe Finsterbrunnertal - Johanniskreuz
- 3. Etappe Johanniskreuz - Heltersberg
- 4. Etappe Heltersberg - Rodalben
- 5. Etappe Rodalben - Merzalben
- 6. Etappe Merzalben - Hauenstein
- 7. Etappe Hauenstein - Dahn
- 8. Etappe Dahn - Erlenbach
- 9. Etappe Erlenbach - Schweigen-Rechtenbach
Unterhalb des wild zerklüfteten Seelenfelsens zeigt die Landschaft urwaldähnlichen Charakter
Ohne Zweifel ist das Felsenband des Seelenfelsens das absolute Highlight der 4. Etappe des Pfälzer Waldpfades. Wild zerklüftet, durchsetzt mit bizarren Gesteinsformationen und gewaltigen Überhängen zeigt sich dieses gewaltige Naturdenkmal aus Buntsandstein, das uns mehrmals staunend verharren lässt. Fest installierte Kletterhaken zeigen an, dass sich an mehreren Stellen bisweilen auch Bergsteiger an den bis zu zwanzig Meter hoch aufragenden Felswänden ein Stelldichein geben. Sogar die Landschaft hat sich verändert und zeigt beim Vorbeimarsch des Seelenfelsens nahezu urwaldähnlichen Charakter. So wandern wir in steiler Hanglage an umgestürzten Baumriesen vorbei, deren ausgerissenes Wurzelwerk steil in die Luft ragt. Vermoderndes Totholz liegt im Weg und muss überstiegen werden. Mehrmals geht es um stark bemooste und mit Flechten versehene Felsen herum oder gar darüber hinweg. In diesem Teilabschnitt ist besonders bei Nässe bedachtsames Wandern erforderlich.
Die Heidelsburg auf dem Dreisommerberg weist Besiedlungsspuren von Kelten und Römern auf
Schließlich lassen wir das imposante Felsenband des Seelenfelsens hinter uns. Mit einem scharfen Rechtsknick geht es ein kurzes Stück bergan, um dann mit einem Linksschwenk hoch über dem Dinkelsbach in das Schwarzbachtal hinein zu wandern. Im Talgrund treffen die Wanderer auf die K32 an der die Route eine kurzes Stück entlang läuft. Parallel zur Asphaltpiste steigt der Pfälzer Waldpfad wieder in den bewaldeten, felsenbewehrten Hang und windet sich zur Heidelsburg hinauf. Auf dem südlichen Ausläufer des 393 Meter hohen Dreisommerberges ist diese Befestigungsanlage aus der Jüngeren Eisenzeit anzutreffen, die vermutlich durch die Kelten vom Stamm der Mediomatriker errichtet wurde. Darüber hinaus sind auch römische Besiedlungsspuren nachgewiesen worden. Zwei Tore, rechts und links eingefasst von gewaltigen Steinquadern, Treppen, Mauern und Reste einer Zisterne sind heute noch sichtbare Zeugen der frühzeitlichen Wehrhaftigkeit. Im Jahre 352 wurde die Heidelsburg durch vorstoßende Alemannen endgültig zerstört.

Weitere Pfälzer Waldpfad-Etappen
- 1. Etappe Kaiserslautern - Finsterbrunnertal
- 2. Etappe Finsterbrunnertal - Johanniskreuz
- 3. Etappe Johanniskreuz - Heltersberg
- 4. Etappe Heltersberg - Rodalben
- 5. Etappe Rodalben - Merzalben
- 6. Etappe Merzalben - Hauenstein
- 7. Etappe Hauenstein - Dahn
- 8. Etappe Dahn - Erlenbach
- 9. Etappe Erlenbach - Schweigen-Rechtenbach
Aus dem Schwarzbachtal steigt der Pfälzer Waldpfad zum Wallfahrtsort Maria Rosenberg hinauf
Von der Heidelsburg auf dem Dreisommerberg fällt der Pfälzer Waldpfad wieder in das Schwarzbachtal hinein. Erneut geht es, diesmal auf einem etwas längeren Teilabschnitt, an der K32 entlang, die schließlich vor der Wappenschmiede mit dem Schwarzbach überschritten wird. Der Schwarzbach ist der drittlängste Fluss der Pfalz. Er entspringt aus dem Burgalbweiher und mündet nach 50 Fließkilometern im Homburger Stadtteil Einöd in die Blies. Im weiteren Verlauf verlässt der Pfälzer Waldpfad das Schwarzbachtal, tritt aus dem Wald heraus und steigt zu einer aussichtsreichen Hochebene auf, was bei diesem Fernwanderweg ausgesprochen selten vorkommt. Breite Wiesenwege führen über die Freifläche hinweg, die herrliche Weitblicke zurück ins idyllische Schwarzbachtal und hinüber zum nahe gelegenen Pfälzerwaldort Waldfischbach-Burgalben möglich machen. Rechts abzweigend von der Hauptroute lockt wenig später ein kurzer Abstecher zum Wallfahrtsort Maria Rosenberg.
In seinem letzten Teilabschnitt läuft der Pfälzer Waldpfad an imposanten Buntsandsteinformationen entlang
Der Wallfahrtsort Maria Rosenberg gehört zur Ortschaft Waldfischbach-Burgalben. Seit dem 18. Jahrhundert finden alljährlich am Donnerstag nach Pfingsten Wallfahrten zur Gnadenkapelle statt. Die große Wallfahrtskirche, eine dreischiffige Hallenkirche, stammt aus dem Jahre 1912. Wir durchwandern den Wallfahrtsort und steigen zur Ortschaft Donsieders hinauf. Sie liegt auf der ausgedehnten Hochfläche des 432 Meter hohen Orlebergs. Ausgangs von Donsieders treffen wir auf einen Monolith aus Buntsandstein, der anhand einer daran angebrachten Bronzetafel die Ortslegende von Donsieders beschreibt. Erneut taucht die Route in den Wald ein. Wir wandern am Rastplatz "Hölzernes Kreuz" vorbei und passieren mit dem Rodalbener Felsenweg mehrere imposante Buntsandsteinformationen. Schließlich verlassen wir an einer Ruhebank die Hauptroute des Pfälzer-Waldpfades und folgen auf dem letzten Wanderkilometer bis zum Zieleinlauf am Hilschberghaus dem Rodalbener Felsenweg. Am Naturfreundehaus am Hilschberg endet die erlebnisreiche und kurzweilige 4. Etappe über den Pfälzer Waldpfad.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die 18 Kilometer messende 4. Etappe des Pfälzer Waldpfades von Heltersberg nach Rodalben ist ohne Zweifel eine der erlebnisreichsten Teilabschnitte des pfälzischen Fernwanderweges. Neben einer Streckenführung die in sehr hohem Maße über schmale, naturbelassene Waldpfade und nur in kurzen Abschnitten über breite, manchmal auch asphaltierte Wald- und Wiesenwege verläuft, verfügt die Wanderung über eine ganze Reihe von Höhepunkten. Auf einer Länge von fast 700 Metern wird am gigantische Felsenband des Seelenfelsens vorbei marschiert, das historisch bedeutsame Gelände der Heidelsburg wird erkundet und wer möchte kann einen lohnenswerten Abstecher zum Wallfahrtsort Maria Rosenberg unternehmen. Herrliche Weitblicke von den Hochflächen bei Waldfischbach-Burgalben und Donsieders vervollkommnen den sehr guten Gesamteindruck den die Streckenwanderung bei jedem Wanderer hinterlässt. Mit vier von fünf möglichen Sternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis ordnet Profirouten die 4. Etappe im Premiumsegment ein. Die Wegezeichen sind gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in genügender Zahl vorhanden.

Weitere Pfälzer Waldpfad-Etappen
- 1. Etappe Kaiserslautern - Finsterbrunnertal
- 2. Etappe Finsterbrunnertal - Johanniskreuz
- 3. Etappe Johanniskreuz - Heltersberg
- 4. Etappe Heltersberg - Rodalben
- 5. Etappe Rodalben - Merzalben
- 6. Etappe Merzalben - Hauenstein
- 7. Etappe Hauenstein - Dahn
- 8. Etappe Dahn - Erlenbach
- 9. Etappe Erlenbach - Schweigen-Rechtenbach