Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 257 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 97 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 12
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf dem Eisenhüttenweg durch die Karlsbachklamm zum Moosalbsprung

Bei einer Streckenlänge von knapp 12 Wanderkilometern ist die zweite Etappe des Pfälzer Waldpfades von Finsterbrunnertal nach Johanniskreuz einer der kürzesten Teilabschnitte des Fernwanderweges. Trotzdem weiß die Route aufgrund der zahlreichen Attraktionen, ihrer Historie und dem damit verbundenen Abwechslungsreichtum trefflich zu punkten. Auf dem Eisenhüttenweg läuft der Pfälzer Waldpfad durch das idyllische Tal der Moosalbe an Monumenten frühindustrieller Schmelzhütten vorbei. Die wildromantische Karlsbachklamm wird durchwandert, um zum Schluss den Moosalbursprung zu passieren und zum Zielort Johanniskreuz hinauf zu steigen. Mehrere Teiche liegen am Weg und sorgen für zusätzliche Kurzweil. Auch dieser Teilabschnitt des Fernwanderweges verfügt über einen beträchtlichen Teil an schmalen, erdigen Wald- und Uferpfaden die jedes Wanderherz höher schlagen lassen.


Pfadige Routeführung beim Einstieg in die 2. Etappe des Pfälzer Waldpfades

Mit dem Eisenhüttenweg führt der Pfälzer Waldpfad vorbei an Buckelwiesen durch das idyllische Karlstal

Wir starten in die 2. Etappe des Pfälzer Waldpfades am Naturfreundehaus Finsterbrunnertal. Hier steht zumindest an Wochentagen kostenloser Parkraum in ausreichender Zahl zur Verfügung. Sanft ansteigend führt uns ein schmaler, naturbelassener wurzeliger Pfad in den lichten Forst. Am rechten Wegrand ragen bisweilen Felsformationen auf, während das Gelände zur Linken in das Karlstal abbricht. Wie den kleinen Hinweistafeln des Luftkurortes Trippstadt zu entnehmen ist, befinden wir uns auf dem Eisenhüttenweg, der den Pfälzer Waldpfad durch das Tal der Moosalbe begleitet. Alsbald tauchen links der Route ausgedehnte Feuchtwiesen, so genannte Buckelwiesen auf. Sie dienten im 18. und 19. Jahrhundert als Be- und Entwässerungssystem. Auf den erhöhten "Wiesenschemeln" der Buckelwiesen wurde zudem für die zahlreichen Pferde der Werksfuhrleute in den nahe gelegenen Eisenschmelzen Heu gewonnen. Heute erfüllen die nicht mehr bewirtschafteten moorigen Feuchtwiesen eine wichtige Funktion im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten haben in den Buckelwiesen einen geschützten Lebensraum gefunden.


Die ehemalige Eisenschmelze Unterhammer im Karlstal ist ein bedeutsames Industriedenkmal

Nach einer recht kurzweiligen Wanderdistanz von vier Kilometern gelangen die Wanderer zur historischen Eisenschmelze Unterhammer. Freiherr Ludwig-Anton von Hacke ließ hier, am früheren Standort der Flörsheimer Mühle, im Jahre 1724 ein Hammerwerk zur frühindustriellen Eisenproduktion errichten. Zum Antrieb der Hämmer wurde das aufgestaute Wasser der Moosalbe genutzt.  Ingesamt waren dazu an den Eisenschmelzen Unter-, Mittel- und Oberhammer 15 Wasserräder im Einsatz. Produziert wurden Schmiedeeisen, Ofenplatten, Gusswaren, Herde und Kunstguss. Mehrere Infotafeln weisen entlang eines kleinen Rundweges auf das Wirken und die Verdienste des Freiherrn von Hacke und seines Nachfolgers Ludwig Gienanth hin. Von den ehemaligen Gebäuden der Eisenschmelze Unterhammer ist das Erholungsheim jenseits des Moosalbweihers erhalten geblieben. Im alten Verwaltungsgebäude lädt heute das Cafe Unterhammer zur Einkehr ein.


Das ehemalige Erholungsheim der Eisenschmelze Unterhammer im Karlstal

Der Pfälzer Waldpfad führt mit dem Eisenhüttenweg durch das idyllische Tal der Moosalbe

Nach der überaus interessanten Besichtigung des historischen Industriedenkmals Unterhammer, setzen wir unsere Wanderung über den Eisenhüttenweg fort. Auf weichen Uferpfaden geht es entlang der Moosalbe bachaufwärts. Das in diesem Streckenteil still und ausgesprochen langsam fließende naturbelassene Gewässer wird rechts und links von Schilfpflanzen begrenzt. Auch in diesem Routenabschnitt breiten sich linker Hand und jenseits des Bachbettes die moorigen Buckelwiesen aus. Das mit Steinquadern eingefasste Quellbiotop wird passiert. An diesem alten Brunnen, dessen Wasser der Moosalbe zufließt, haben sich seltene schutzbedürftige  Pflanzen- und Tierarten angesiedelt. Schon wenig später wartet auf die Wanderer des Pfälzer Waldpfades mit der Klug'schen Mühle eine weitere Einkehrmöglichkeit. Die ehemalige Wilensteiner Mühle befand sich von 1841 bis zum Jahre 2014 im Besitz der Familie Klug, daher der Name Klug'sche Mühle.


Die Durchwanderung der Karlstalschlucht ist das absolute Highlight auf der 2. Etappe des Pfälzer Waldpfades

Im weiteren Verlauf führt uns die Routenführung des Pfälzer Waldpfades in die Karlstalschlucht. Die Bezeichnung geht auf Karl-Theodor von Hacke zurück, der sich große Verdienste bezüglich der Eisenverhüttung in dem, auch nach ihm benannten Karlstal erworben hat. Tief eingeschluchtet mit zahlreichen Felsformationen, die rechts und links der Moosalbe nahezu lotrecht aufragen, zeigt sich in der Karlstalklamm eine einzigartige Flusslandschaft, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Mehr als einen Kilometer geht es direkt am munter plätschernden Bach entlang, den es über hölzerne Brücken und Stege mehrmals zu überqueren gilt. Kleine Wassersprünge, im Bach liegende Findlinge und abgestorbenes Gehölz prägen diese traumhafte Schlucht. Die durch das sommerliche Blätterdach einfallenden Sonnenstrahlen sorgen noch für zusätzlichen Zauber. Mitten in der Karlstalklamm hat man einen hölzernen Pavillon errichtet, der zur Rast einlädt um das beeindruckende Naturschauspiel eine Weile zu genießen.


Hölzener Pavillon in der klammartigen Karlsschlucht

Auf dem Weg zum Etappenziel Johanniskreuz wird an der ehemaligen Eisenschmelze Oberhammer vorbei marschiert

Aus der Karlstalschlucht steigt der Pfälzer Waldpfad zur L500 hinauf. Die Asphaltpiste wird überschritten und zum ehemaligen Standort des Hammerwerkes Oberhammer weitergewandert. Bis zum Jahre 1885 war auch hier eine Eisenschmelze am Werk, die von Anton Freiherr von Hacke und später von der Familie Gienandt betrieben wurde. Dazu wurde die Moosalbe hier ebenfalls künstlich aufgestaut, um mit Wasserkraft Eisen zu erzeugen. Der daraus resultierende Waldweiher, wird vom Köttelbach und der Moosalbe gespeist. Der Pfälzer Waldpfad läuft am Teichufer entlang und steigt dann auf schmalen, erdigen Waldpfaden und breiten Forstwegen zum Moosalbsprung hinauf. Die auf einer Seehöhe von 379 Metern entspringende Moosalbe mündet nach 26 Fließkilometern in den Schwarzbach, der seinerseits in die Blies einmündet. Von der Moosalbquelle ist es nicht mehr weit bis zur Zielankunft, dem 470 Meter hoch gelegenen Weiler Johanniskreuz. Hier endet am Haus der Nachhaltigkeit eine erlebnisreiche Wanderung über die 2. Etappe des Pfälzer Waldpfades.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die zwölf Kilometer messende 2. Etappe des Pfälzer Waldpfades läuft ohne Zweifel in Premiumqualität durch das wildromantische Tal der Moosalbe von Finsterbrunnertal nach Johanniskreuz. Der dabei begangene Eisenhüttenweg der Gemeinde Trippstadt ergänzt den überaus guten Eindruck der Routenführung des Pfälzer Waldpfades über schmale erdige Uferpfade. Unterwegs wird der interessierte Wanderer durch die kleinen, kurz gehaltenen Infotafeln der über die frühindustrielle Eisenverhüttung in diesem Bereich der Pfalz unterrichtet. Absolutes Highlight der 2. Etappe des Pfälzischen Waldpfades ist allerdings die klammartige Durchwanderung der Karlstalschlucht. Sie wird bei jedem Wanderer in nachhaltiger Erinnerung bleiben. Die Beschilderung der 2. Etappe des Fernwanderweges ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruheplätze entlang der Route sind in genügender Zahl anzutreffen.

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