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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 256 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 276 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Hessisches Bergland
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 7
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Urwaldsteig auf schmalen Pfaden durch den Naturpark Kellerwald-Edersee

Der Urwaldsteig-Edersee ist ein 66 Kilometer langer Weitwanderweg, der den Ederstausee auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen umrundet und dabei traumhafte Ausblicke auf die Talsperre ermöglicht. Die Route durchstreift die urwaldähnlichen Knorreichenbestände in den steilen Hanglagen des Nationalparks Kellerwald-Edersee in drei oder vier Etappen. Wer die Streckenlängen von täglich 15 oder 18 Kilometern scheut und den Urwaldsteig trotzdem in all seinen Facetten kennen lernen möchte, der sollte die nachfolgend zu beschreibende knapp sieben Kilometer lange Schnuppertour unternehmen, die vier herausragende Aussichtspunkte anläuft und einen Blick auf das Stauwerk der Edertalsperre aus der Vogelperspektive ermöglicht. Zudem beinhaltet die von Profirouten zusammengestellte Routenführung die Überschreitung der imposanten Staumauer und eine halbstündige Bootsfahrt mit der Ederseeschifffahrt zurück zum Ausgangspunkt nach Waldeck-Strandbad.


Die Route des Urwaldsteigs-Edersee führt an knorrigen Eichen vorbei

Schloss Waldeck wurde erstmals 1120 urkundlich erwähnt und war die Residenz der Grafen von Waldeck

Wir beginnen die Wanderung auf dem Wanderparkplatz in Waldeck-Strandbad. Hier steht gebührenpflichtiger Parkraum zur Verfügung. Auf asphaltiertem Grund steigen die Wanderer in den bewaldeten Hang. In halber Hanglage treffen wir auf die Hauptroute des Urwaldsteigs-Edersee. Auf naturnahen Waldwegen geht es leicht abfallend zur Talstation der Waldecker Bergbahn, der ältesten Gondelbahn Hessens. Wegen eines Betreiberwechsels musste sie zumindest für die laufende Saison 2024 ihren Fahrbetrieb einstellen. Wir überqueren die L3258 und steigen jenseits der Asphaltpiste in die Hanglagen des Waldecker Schlossbergs hinein. Alsbald verjüngt sich der breite Waldweg zu einem schmalen Pfad der hier und da erste Ausblicke auf die Edertalsperre möglich macht. Der Urwaldsteig umrundet im weiteren Verlauf den Schlossberg, dem Schloss Waldeck seinen Namen verliehen hat.

 


Immer wieder zeigt sich das gewaltige Stauwerk der Edertalsperre

Auf einem steil abfallenden Pfad wandern wir an knorrigen Wurzeln und uralten Eichen vorbei

Die auf dem Berggipfel thronende und schlossartig ausgebaute Höhenburg Schloss Waldeck wurde erstmals im Jahre 1120 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter diente sie als Residenz der Grafen von Waldeck. Heute beherbergt das mittelalterliche Gemäuer ein Burgmuseum und eine Hotelanlage. Bei einem vom Urwaldsteig möglichen kurzen Abstecher kann man Schloss Waldeck besuchen und herrliche Ausblicke auf die Ederseestaumauer und über die Talsperre hinweg bis weit in den Kellerwald genießen. Nach einem weiteren schönen Ausblick auf den Edersee trifft der Urwaldsteig am Rand der Stadt Waldeck auf das Bio-Residenz-Hotel in der Bahnhofstraße. Hier endet die 4. Etappe des Urwaldsteigs. Der Einstieg in den 5. Teilabschnitt beginnt mit einem urigen Pfad, der sich steil abfallend talwärts windet. Knorrige Wurzeln und uralte Eichen mit skurrilen Wuchsformen, die man mit Gnomen und Kobolden in Verbindung bringen möchte, säumen den Weg.


Entlang der Hangkante des Ziegenberges werden eine ganze Reihe von grandiosen Aussichtspunkten angelaufen

Schließlich steigt der Urwaldsteig aus halber Hanglage zum Plateau der Ziegenberges hinauf. Der sich anschließende Routenverlauf entlang der Abbruchkante der Ederberge ist wohl der aussichtsreichste Teilabschnitt des Weitwanderweges. Als erstes wird der Felsenhorst Hexenkopf angelaufen. Der Sage nach wurden im Mittelalter hier Hexen dem Feuer übergeben. Die im Volksmund weit verbreitete Mär ist allerdings nicht belegt. Vom Hexenkopf fällt ein erregender Tiefblick auf den Edersee. Schon kurz darauf führt die Wanderer ein nur 50 Meter langer Abzweig zur Hermannshöhe. Auch von diesem Panoramapunkt zeigt sich die riesige Talsperre in grandioser Weise. Ein Ausflugsboot der Ederseeschifffahrt gleitet gerade über das Gewässer hinweg. Hinter der Hermannshöhe verlässt der Urwaldsteig für kurze Zeit die Hangkante und läuft, aus dem Wald heraustretend, durch die rückwärtige Feldflur. Ein breiter geschotterter Weg führt danach am Waldrand entlang.

Blick auf die Ederseestaumauer vom Aussichtspunkt "Auf den Klippen

Vom Aussichtspunkt „Auf den Klippen“ zeigt sich die Ederseestaumauer aus der Vogelperspektive

Scharf rechts schwenkend geht es wieder in den Forst und zur Kanzel hinüber, einer 399 Meter hohen Erhebung der Ederberge. An der dortigen Friedrich-Mayer-Hütte halten wir Wanderrast und genießen erneut traumhafte Ausblicke auf den Edersee. Auch Schloss Waldeck ist von hier aus gut zu sehen. Nach Umrundung des Uhrenkopfes gelangen die Wanderer zum Aussichtspunkt „Auf den Klippen“. Die gigantische Ederseestaumauer kann von diesem Felsennest aus der Vogelperspektive in Augenschein genommen werden. Am 17. Mai 1943 wurde das Stauwerk während des 2. Weltkriegs von der Royal Air Force durch den Abwurf einer Rotationsbombe stark beschädigt. In der Folge ergoss sich eine 6 – 8 Meter hohe Flutwelle durch das untere Edertal, die unzählige Menschen das Leben kostete. Am Aussichtspunkt Uhrenkopf verlassen wir den Urwaldsteig und wählen den Direktabstieg zur Ederseestaumauer. Die Wanderer folgen jetzt der Beschilderung des Habichtswaldsteiges. Im Talgrund betreten wir das gewaltige Stauwerk durch ein Torhaus und erfreuen uns an herrlichen Weitblicken über die Talsperre und hinauf zum Schlossberg mit Schloss Waldeck. Eine Bootsfahrt mit der Ederseeschifffahrt beendet diese traumhafte Wanderung über den Urwaldsteig und bringt uns zum Ausgangspunkt nach Waldeck-Strandbad zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Teilabschnitt des Urwaldsteigs von Waldeck-Strandbad nach Edersee ist sicherlich eine der erlebnisreichsten Teilabschnitten des 66 Kilometer messenden Weitwanderweges im Nordhessischen Bergland. Neben einer ausgesprochen pfadigen und abwechslungsreichen Routenführung weist die sieben Kilometer lange Streckenwanderung in weiten Teilen beginnende urwaldähnliche Zustände auf, die sicherlich in den kommenden Jahrzehnten durch die Selbstüberlassung der Natur und das Ausbleiben der Waldbewirtschaftung noch eine Verstärkung erfahren werden. Neben herausragenden Eindrücken bezüglich Flora und Fauna, sind die grandiosen Ausblicke auf die Talsperre, auf Schloss Waldeck und die Ederseestaumauer weitere Highlights, die dieser Streckenwanderung ohne Zweifel Premiumcharakter verleihen. Die Beschilderung ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind manchmal knapp bemessen und dann wieder in ausreichender Zahl vorhanden. Zudem bieten sich unzählige umgestürzte Baumriesen zur Rast an.

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