Im Ramersbacher Gehölz trifft der Köhler- und Loheweg auf Bergbauspuren keltischen Ursprungs
Ausgangs der Bebauung von Schalkenbach gelangt der Wanderer mit einen kurzen, linksschwenkenden Abstecher auf den Vorplatz der Schalkenbacher Florianshütte. Hier kann man die Rekonstruktion eines römischen Rennofens zur Eisengewinnung in Augenschein nehmen. Zudem unterrichten entsprechende Hinweistafeln den interessierten Wanderer über die Aufschichtung und den Betrieb eines Kohlenmeilers. Im weiteren Verlauf führt der Köhler- und Loheweg in stetigem Wechsel über Wiesenflächen und durch lichte Waldparzellen. Im Ramersbacher Gehölz treffen die Wanderer auf Bergbauspuren keltischen Ursprungs, sogenannte Pingen. Hier wurde dereinst oberirdisch nach Eisenerz gegraben. Heute weisen kreisrunde, hintereinander angeordnete Vertiefungen noch darauf hin. Mit breiten Forstwegen gelangen wir zum Ortsrand von Ramersbach. Von einer weitläufigen Freifläche in der Nähe der Florianshütte, von der aus man auch in den Köhler- und Loheweg starten kann, schweift der Blick über den Rheingraben hinweg bis weit in das Siebengebirge. Außerhalb von Ramersbach überqueren wir erneut die L83 und wandern durch Weideland talwärts nach Obervinxt. Auf diesem Teil der Route gefallen die herrlichen Aussichten in das obere Vinxtbachtal in besonderem Maße.

Der Köhler- und Loheweg führt im lichten Forst an der im Jahre 1951 errichteten Maisbuschkapelle vorbei
Aus dem winzigen Weiler Obervinxt, einem Ortsteil von Schalkenbach, steigt die Route erneut zur Höhe hinauf und bringt die Wanderer kurz darauf zur Maisbuschkapelle. Woher die Bezeichnung stammt war trotz intensiver Recherche von Profirouten.de leider nicht feststellbar. Im Jahre 1951 wurde sie vom Schalkenbacher Bürger Peter Hartung und weiteren fleißigen Helfern erbaut. Am 01. Mai und am 1. Sonntag im Oktober eines jeden Jahres ziehen die Gläubigen in einer Prozession von Schalkenbach hinauf zur Maisbuschkapelle, um dort einen Gottesdienst zu feiern. Der besinnliche Ort liegt mitten im Wald und bietet sich für eine ausgiebige Wanderrast geradezu an.
Die Wacholderheide und der Aussichtsturm auf dem Weiselstein liegen am Köhler- und Loheweg
In der Folge wird der Schalkenbach überschritten. Auf breiten Wiesenwegen geht es dann stramm bergan zum 475 Meter hohen Weiselstein hinauf. Hier treffen die Wanderer auf das Wacholderschutzgebiet Weiselstein mit dem dazugehörigen hölzernen Aussichtsturm. Säulenartig ragen auf dem Arreal die Wacholderbüsche auf, ehemalige Relikte der in der Eifel betriebenen Schiffelwirtschaft, bei der Waldflächen großflächig gerodet wurden um Weideland für Schafe zu gewinnen. Vom Aussichtsturm genießen wir eine Weile die herrlichen Fernsichten über die Erhebungen der Osteifel, um dann dem Köhler- und Loheweg wieder talwärts zu folgen. Wer möchte kann noch einen linksschwenkenden kurzen Abstecher zum Waldgut Schirmau unternehmen. Dann geht es durch die Flanke des Stucksberges zurück zum Ausgangspunkt der Wanderhütte Schauinsland hoch über Dedenbach. Auch im letzten Teilabschnitt glänzt die Route mit herrlichen Ausblicken in die Osteifel. Über die Dedenbacher Senke hinweg fällt der Blick bis weit in den Westerwald hinein, dessen Erhebungen sich jenseits des Rheintales am Horizont abzeichnen. An der Wanderhütte beenden wir eine überaus beeindruckende und jederzeit empfehlenswerte Themenrunde beiderseits des historisch bedeutsamen Vinxtbachtales.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Neben herrlichen Panoramblicken über die Osteifel und ins historisch bedeutsame Vinxtbachtal, wissen leicht verständlich beschriebene Hinweistafeln wissenswertes über die Gewinnung, die Herstellung und die Verwendung von Holzkohle und Lohe, also Eichenrinde, zu berichten. Auch die Entstehung der Wacholderheiden in der Eifel wird unterhalb des Weiselsteinturmes eindrucksvoll beschrieben. Der Charakter des knapp 19 Kilometer langen Köhler- und Loheweges entspricht in allen Belangen, wie man dem Namen schon entnehmen kann, einer Themenrundwanderung. Das steigert natürlich den Erlebniswert der Runde enorm. Auch die Landschaft des Vinxtbachtales kann sich mit anderen Regionen der Osteifel durchaus messen. Rast- und Ruheplätze hat man in ausreichender Zahl angelegt. Die in die Jahre gekommene Beschilderung des Köhler- und Loheweges wurde im Jahr 2024 überarbeitet und vollständig erneuert. In beiden Gehrichtungen ist die Route nahezu unverlaufbar ausgeschildert. Deshalb vergibt Profirouten in der Kategorie Erlebnis premiumgemäß vier von fünf möglichen Bewertungssternen.
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