GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 431 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 431 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über den Hönselberg in den Arensbergvulkan und zum Dreimühlen Wasserfall

Wichtiger Hinweis:

Der Kalkeifelrunde fehlt ein einheitliches und durchgängiges Wegezeichen. Teilabschnitte führen über den Eifelsteig und den Wasserfallweg des Eifelvereins. Aus diesem Grunde werden drei von fünf Balken in der Kategorie Schwierigkeit für notwendig erachtet. Beim Nachwandern sollte man sich daher der kostenlos downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.

Die nachfolgend beschriebene Kalkeifelrunde firmiert im Internet unter der zutreffenden Bezeichnung "Wasserfall, Wacholder & Vulkane". Auf knapp zwanzig Wanderkilometern werden das ausgedehnte Wacholderschutzgebiet Hönselberg, der imposante, in der Tertiärzeit tätige Vulkan Arensberg und ganz zum Schluss der bemooste und ständig weiter wachsende Dreimühlen Wasserfall angelaufen. Für kulturhistorische Highlights sorgen die sehenswerte Pfarrkirche St. Leodegar in Niederehe und das mittelalterliche, leider nicht frei zugängliche mittelalterliche Gemäuer von Burg Kerpen. Hinzu gesellen sich noch die herrlichen Weitblicke in die hügelige Kalk- und Vulkaneifel. So zeigt sich die Route ausgesprochen abwechslungsreich und ist aufgrund des hohen Erlebniswerts zweifellos im Premiumsegment einzuordnen. Das Streckenprofil weist breite Wald- und Wiesenwege auf. Schmale, erdige Pfade werden nur in kurzen Teilabschnitten begangen.


Die lotrecht aufragenden Kalkfelsen im Ahbachtal

Im Ahbachtal führt die Route gleich zu Beginn an lotrecht aufragenden Kalksteinfelsen vorbei

Wir beginnen die Wanderung auf dem Parkplatz an der L68 in der Nähe der Nohner Mühle. Hier steht zumindest an Werktagen Parkraum in ausreichender Zahl zur Verfügung. Auf asphaltiertem Geläuf geht es in das Ahbachtal hinein. Rechts der Route passieren wir zuerst eine kleine Kapelle hinter der sich die lotrecht aufragenden Kalksteinfelsen des Heyerberges erheben. Gleich danach taucht links des Weges die bewirtschaftete Nohner Mühle auf. Jetzt am frühen Morgen ist das Cafe auf dem ehemaligen Mühlenanwesen noch geschlossen. Zum Schluss der Runde werden wir dort zum Wanderabschluss einkehren. Nachdem wir die Nohner Mühle passiert haben, vollzieht die Kalkeifelrunde einen Linksknick. Wir unterschreiten die stillgelegte Eisenbahnstrecke von Dümpelfeld/Ahr - nach Jünkerath und treffen jenseits der Unterführung auf den Eifelsteig und den Wasserfallweg des Eifelvereins. Ihren Beschilderungen folgen wir nach links. Geteerte Wirtschafts- und naturbelassene Wiesenwege führen uns nach Niederehe, das wir alsbald von einer mit Wacholderbüschen durchsetzten und steil abfallenden Anhöhe in Augenschein nehmen können.


Die Klosterkirchen St. Leodegar in Niederehe beherbergt eine sehenswerte Balthasar-König-Orgel

Wir betreten den Eifelort Niederehe über die K74 und überqueren eingangs der Bebauung den Niedereher Bach. Mit einem kurzen rechts abzweigenden Abstecher besuchen wir die sehenswerte Pfarrkirche St. Leodegar. Sie ist Teil des von 1162 bis 1175 errichteten ehemaligen Prämonstratenserklosters, das im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter französischer Besatzung aufgehoben wurde. Neben dem Hochgrab Phillips von der Mark, dem sehenswerten Chorgestühl von 1530 beherbergt die Klosterkirche die im Barockstil erbaute Balthasar-König-Orgel aus dem Jahre 1715. Nach dieser interessanten Besichtigung der Klosterkirche durchwandern wir Niederehe und steigen auf breiten Wegen zum Hönselberg hinauf. Hier treffen die Wanderer auf ein ausgedehntes Wacholderschutzgebiet. Der 570 Meter hohe Hönselberg ist Teil der 36 Kilometer langen Hillesheimer Kalkmulde. In dem auf Kalkstein anzutreffenden Halbtrockenrasen gedeihen nicht nur die Wacholder und wilde Orchideen sondern noch eine weitere stattliche Anzahl seltener Pflanzen- und Tierarten. Das 48 ha umfassende Gebiet wird seit dem Jahre 1983 als schützenswert erachtet.


Blick in das Wacholderschutzgebiet Hönselberg

Der Arensbergvulkan kann durch einen Tunnel aus mächtigem Balkenständerwerk betreten werden

Die auf dem "Gipfel" des Hönselbergs anzutreffende Waldliege nutzen wir zu einer ersten Wanderrast und genießen dabei die traumhaften Ausblicke in die Wacholderheide. Jetzt läuft die Kalkeifelrunde in den lichten Forst, um kurz darauf an Waldsäumen entlang in das Felschbachtal hinein zu fallen. Im Talgrund wird der Felschbach überschritten und an der Loogher Mühle vorbei marschiert. Über Wiesengelände geht es mit asphaltiertem Geläuf zum Arensberg hinauf. Schmale Waldwege führen sanft ansteigend in einen Eichen- und Buchenwald. Rechts abzweigend lockt alsbald ein Abstecher in den Krater des Arensberges, der durch einen "Tunnel" aus mächtigem Balkenständerwerk zu betreten ist. Auf der anderen Seite ins Licht hinaus tretend eröffnet sich ein gewaltiger Krater, der durch den Ausbruch des Arensbergvulkans in der Tertiärzeit entstanden ist und in den zurückliegenden Jahrzehnten als Steinbruch genutzt wurde, dessen Abbauwände heute noch betrachtet werden können. Herumliegende Abraumreste haben Besucher des Vulkans auf der Schlotsohle zu einer imposanten Steinspirale zusammen gefügt.


Burg Kerpen thront hoch über dem gleichnamigen Eifelort auf einem 500 Meter hohen Dolomitsporn

Nach kurzer Trinkpause verlassen wir den Vulkan Arensberg wieder durch den Tunnel und treffen im weiteren Verlauf der Route auf die schmucke Arnulphuskapelle. Sie erinnert an die ehemalige Arnulphuskirche, die bis ins 19. Jahrhundert dort anzutreffen war. Die heutige Kapelle wurde im Jahre 1988 errichtet und ist dem Hl. Arnulphus, dem Schutzpatron der Müller und Brauer gewidmet. Uns hingegen gewährt sie Schutz vor einem kurzen aber heftigen Regenguss die plötzlich niedergeht. Über asphaltiertes Geläuf und wenig später über Wald- und Wiesenwege geht es in Richtung Kerpen. Bevor die Wanderer die Ortschaft betreten, wird der Walsdorfer Bach überschritten. Ortsbildprägend thront hoch über dem Eifelort Burg Kerpen, zu der die Kalkeifelroute hinauf steigt. Die Anfänge der auf einem 500 Meter hohen Dolomitsporn aufragenden Burg bleiben im Dunkel der Geschichte verborgen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass ein Sigibertus von Kerpene das Gemäuer im Jahre 1136 errichten ließ. Die imposante mittelalterliche Feste befindet sich heute im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.


Burg Kerpen hoch über dem gleichnamigen Eifelort

Beim Bau der Eisenbahnlinie Dümpelfeld - Jünkerath ist der Dreimühlen Wasserfall entstanden

Über steile Treppenstufen und anschließend auf einem schmalen Pfad verlassen wir Kerpen, wandern am Grab des bekannten Eifelmalers Fritz von Wille vorbei und betreten sodann die freie Feldflur. In der Folge begleitet uns der Eifelsteig vorbei an sommerlichen Waldsäumen zurück ins Ahbachtal. Einer kurz darauf anzutreffenden Hinweistafel ist zu entnehmen, dass ganz in der Nähe und versteckt im Wald die Ruine der Burg Dreimühlen liegt, nach der man den kurz darauf anzulaufenden Wasserfall benannt hat. Beim Dreimühlen Wasserfall handelt es sich um den interessantesten Wasserfall in der Eifel. Durch drei karbonhaltige Quellbäche, die man beim Bau der Eisenbahnlinie Dümpelfeld - Jünkerarh 1912 zu einem Gewässer zusammenfasste und umleitete, ist das imposante Naturdenkmal aus Kalkablagerungen entstanden.


Herabstürzende Wasser am bemoosten Dreimühlen Wasserfall

Der ständig wachsende Dreimühlen Wasserfall ist das nördlichste Kalksintervorkommen Europas

Heute stürzen die Wasser über die Hangkante hinweg in den Ahbach. Durch die in den Moospolstern verbleibenden Kalkreste wächst der Dreimühlen Wasserfall jährlich um 8 - 10 cm weiter in das Ahbachal hinein und bildet das nördlichste Kalksintervorkommen Europas. Am Dreimühlen Wasserfall ist natürlich eine große Pause absolute Pflicht, bevor wir entlang des Ahbaches in einem weiten Rechtsbogen nach Querung des Gewässers zur Nohner Mühle gelangen. In dem urigen ehemaligen Mühlengemäuer wird abschließende Einkehr gehalten um die abwechslungsreiche Wanderung durch die Kalkeifel noch einmal Revue passieren zu lassen. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Wanderparkplatz an der L68.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die knapp zwanzig Kilometer messende Kalkeifelrunde zum Dreimühlen Wasserfall besticht mit ihrem hohen Erlebniswert und dem ungemein großen Abwechslungsreichtum im Streckenverlauf. Somit sind ihr in den Kategorien Erlebniswert und Landschaft vier von fünf Sternen zuzuordnen. Die höchste Kategorie, fünf Sterne im Premiumsegment werden leider verfehlt, weil der Asphaltanteil in der Routenführung doch recht hoch ist. Zudem fehlen die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Pfade und felsigen Steige. Absolute Highlights der Strecke sind das Wacholderschutzgebiet auf dem Hönselberg, der durch einen Tunnel zu begehende Arensbergvulkan und der ständig wachsende Dreimühlen Wasserfall. Für kulturhistorische Aspekte sorgen die Niedereher Klosterkirche St. Leodegar und das mittelalterliche Gemäuer von Burg Kerpen. Auch die herrlichen Panoramablicke über die Vulkan- und Kalkeifel gestalten die Wanderung recht kurzweilig. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Zahl vorhanden. An Sonn- und Feiertagen kann der Dreimühlen Wasserfall von Besuchern stark frequentiert sein. Wer es gerne ruhiger angehen möchte, sollte die Kalkeifelrunde an einem Werktag unternehmen.

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