Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 424 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 424 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 19
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vom Bad Marienberger Basaltpark ins Tal der Schwarzen Nister

Wichtiger Hinweis:

Die nachfolgend beschriebene Feuerschleife ist nicht mit einem einheitlichen Wegezeichen versehen. Im ersten und letzten Tourabschnitt wird über den Westerwaldsteig gewandert, während der Mittelteil auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 zurück zu legen ist. Wegen der wechselnden Beschilderung werden in der Kategorie Schwierigkeit drei von fünf möglichen Balken für erforderlich gehalten.

Die Feuerschleife bei Bad Marienberg ist eine knapp neunzehn Kilometer lange Themenrunde, die sich mit der vulkanologisch geprägten Erdgeschichte dieses Teils des Westerwaldes beschäftigt. So hat man den sehenswerten und schön hergerichteten Basaltpark, die vor 23 Mill. Jahren entstandenen Basaltformationen der Kleinen und Großen Wolfsteine und das Tal der Schwarzen Nister in den Routenverlauf der Feuerschleife eingebunden. Für ein Stück Eisenbahnromantik sorgt das aufgegebene Eisenbahnviadukt der Erbacher Brücke, welches in steiler Hanglage unterschritten wird. Die Streckenführung der Feuerschleife weist breite Wald- und Wiesenwege auf. Mehrmals wird auch asphaltiertes Geläuf beschritten und auf zwei kurzen Wegabschnitten ist sogar an Fahrstraßen entlang zu marschieren. Die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Pfade sind in der Feuerschleife leider nur recht selten anzutreffen.


Auf der Feuerschleife am Hedwigsturm

Die Route führt durch den Bad Marienberger Basaltpark und ermöglicht Einblicke in die Vulkantätigkeit der Region

Wir starten in die Feuerschleife vom Parkplatz des Erlebnisbades MarienBad. Hier steht kostenloser Parkraum in ausreichender Zahl zur Verfügung. Die Wanderer queren die Bismarckstraße und betreten den Basaltpark des Kurortes. Ein aufschlussreicher Rundweg ermöglicht interessante Einblicke in die Vulkantätigkeit der Region vor etwa 25 Millionen Jahren. Dabei wird auch der Basaltabbau der vergangenen Jahrhunderte und seine wirtschaftliche Bedeutung thematisiert. Entsprechende Infotafeln erklären geologische Vorgänge, beschreiben die früheren Abbaumethoden und die unterschiedlichen Gesteinsarten, die allesamt auf den Vulkanismus in der Westerwaldregion zurückgehen. Vom Basaltpark steigt die Feuerschleife mit der Routenführung des Westerwaldsteiges zur ausgedehnten Marienberger Höhe hinauf. Hier auf 523 Meter über NN treffen wir auf den Hedwigsturm. Die knapp 18 Meter hohe Stahlkonstruktion wurde nach Hedwig Weber benannt, einer Gönnerin des Westerwaldvereins. Von der Aussichtsplattform fällt der Blick auf Bad Marienberg, weit in den Westerwald und auf den unmittelbar angrenzenden Wildpark zu Füßen des Turmes.


Bei der Felsformation der Kleinen Wolfsteine handelt es sich um Überreste eines Basaltlavastromes

Nachdem wir die schönen Ausblicke vom Hedwigsturm eine Weile genossen haben, durchwandern wir den sich anschließenden Wildpark. Neben Schafen und Ziegen kann man auf dem eingefriedeten Gelände auch Wisente beobachten. Ein angrenzender Kletterwald wird durchmessen, bevor die Wanderer leicht links abweichend von der Routenführung des Westerwaldsteiges zu der Felsformation der Kleinen Wolfsteine gelangen. Dabei handelt es sich um die Überreste eines Basaltlavastroms aus der Tertiärzeit vor 23 Mill. Jahren. Die Kleinen und die noch zu erwandernde Großen Wolfsteine sind durch den Wolfsteinrücken miteinander verbunden. Über pfadiges Geläuf können die Kleinen Wolfsteine durchstiegen werden. Während man zu Füßen der Kleinen Wolfsteine eine Waldkirche eingerichtet hat, lädt auf der Gratschneide der Felsformation eine Ruhebank zur Rast ein.


Die Basaltformation der Kleinen Wolfsteine

Das unter Schutz gestellte Geotop der Großen Wolfsteine ragt auf einer baumlosen Freifläche auf

Wieder zurück auf dem Westerwaldsteig, läuft die Feuerschleife über die ausgedehnte Hochfläche der Marienberger Höhe hinweg. Den einstigen Nadelwald hat man wohl infolge der Borkenkäferplage und dem damit verbundenen Absterben der Nadelgehölze roden müssen. So ist von der einstigen idyllischen Waldlandschaft leider nichts übrig geblieben. Die kurz darauf anzulaufenden Großen Wolfsteine, die wohl dereinst mitten im Wald anzutreffen waren, präsentieren sich heute als Teil einer öden baumlosen Freifläche. Trotzdem ist dieses unter Schutz gestellte Geotop eines der herausragenden Highlights auf der Feuerschleifenrunde. Die bis dahin über breite Wege verlaufende Route verjüngt sich hinter der Großen Wolfsteinen zu einem schmalen Pfad, der sanft abwärts durch einen Buchenwald führt. Dem kurz darauf anzutreffenden breiten Waldweg folgen wir nach links und gelangen zur urigen Höhrhahn-Hütte. Hier wird die erste Wanderrast des Tages gehalten.


Eine beeindruckende Baumallee auf dem Weg nach Unnau

Von der Höhrhahn-Hütte folgt die Feuerschleife dem Europäischen Fernwanderweg E1 an Waldsäumen entlang

Unmittelbar hinter der Höhrhahn-Hütte verlässt die Route den Westerwaldsteig und folgt ab jetzt der Beschilderung des Europäischen Fernwanderweges E1, der von Grövelsjön in Mittelschweden bis nach Castelluccio in Mittelitalien verläuft. In dem nun zu erwandernden Teilabschnitt folgt die Feuerschleife dem E1 an aussichtsreichen Waldsäumen entlang, bevor es mit einem scharfen Rechtsschwenk durch eine beeindruckende Baumallee talwärts nach Unnau geht. Auf innerörtlichen Straßen wird die Ortschaft durchmessen und sodann ein kurzes Stück an der L293 entlang marschiert. Danach geht es durch landwirtschaftlich genutzte Freiflächen und schließlich am Struthof vorbei. Das bäuerliche Anwesen beherbergt die älteste Brennerei des Westerwaldes. Erneut wandern wir ein kurzes Stück über eine Kreisstraße, um dann den Europäischen Fernwanderweg E1 am Talhof zu verlassen. In dem nun folgenden kurzen unbeschilderten Wegabschnitt läuft die Feuerschleife an einer Bahnstrecke entlang nach Erbach.


Die Feuerschleife unterschreitet im Nistertal das beeindruckende Eisenbahnviadukt der Erbacher Brücke

In der Brückenstraße von Erbach treffen wir auf die Zuwegsbeschilderung zum Westerwaldsteig, der von nun an bis ins Tal der Großen Nister zu folgen ist. Auf dem Weg dorthin begleitet uns der munter plätschernde Mühlgraben. Die Wanderer unterschreiten kurz darauf das Viadukt der Nistertalbahn und treffen dort wieder auf die Hauptroute des Westerwaldsteiges, die in einem weiten Linksbogen in das Nistertal hinein läuft. In halber Hanglage des Berges Hähn führt die Feuerschleife unter einem beeindruckenden Eisenbahnviadukt hindurch. Es handelt sich dabei um die im Jahre 1911 errichtete, 300 Meter lange und 40 Meter hohe Erbacher Brücke. Auf der 1994 stillgelegten Bahnstrecke Erbach - Fehl-Ritzhausen überspannte sie das Nistertal. Das heute noch beeindruckende Brückenbauwerk besteht aus elf Brückenbögen, war dereinst die größte Betoneisenbahnbrücke Deutschlands und kann angeblich heute noch von Fußgängern betreten werden.


Im Basaltfelsental der Schwarzen Nister bei Bad Marienberg

Im letzten Teilabschnitt der Feuerschleife geht es durch das idyllische Basaltfelsental der Schwarzen Nister

Hinter der Erbacher Brücke vollzieht die Route einen scharfen Linksschwenk und steigt recht steil in den Hang. Nach einem Rechtsknick geht es auf einem breiten Weg durch den Wald. Immer wieder ist dabei tief unten im Tal die Nister zu sehen. Die Ortschaft Hardt wird am Dorfrand gestreift. Dann führt die Feuerschleife durch ausgedehntes Wiesengelände. Der Westerwaldort Langenbach wird durchwandert, um sodann in das Tal der Schwarzen Nister einzutauchen. Gleich zu Beginn wird der Fluss überschritten. Nach der Querung beginnt eine ausgesprochen idyllische Passage, die direkt am Gewässer entlang führt. Unzählige gewaltige Basaltfelsen liegen mitten im Fluss, die vom Wasser vernehmlich rauschend umflossen werden. Schließlich gelangen die Wanderer wieder in den Start- und Zielort Bad Marienberg. Wir wandern durch die  Bismarckstraße und gelangen erneut in den Basaltpark. Der dort anzutreffende ehemalige Steinbruch hat sich mit Wasser gefüllt und bildet inzwischen den so genannten Basaltsee. Einen alten Lorenzug hat man auf dem ehemaligen Bruchgelände platziert. Er erinnert an die vormalige Bergbautätigkeit. Vom Basaltsee ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz am MarienBad, wo die Feuerschleifenrunde beendet wird.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ein zutreffendes Resümee der Wanderung über die Feuerschleife zu ziehen ist nicht leicht. In großen Teilabschnitten zeigt sich die knapp 19 Kilometer lange Rundwanderung oftmals recht eintönig, um dann vollkommen überraschend mit einem sehenswerten Highlight aufzuwarten. Herausragende Höhepunkte sind sicherlich die Besteigung des Hedwigsturmes, die Basaltformationen der Kleinen und Großen Wolfsteine und die Durchwanderung des Basaltfelsentales der Schwarzen Nister. Für Fans der Eisenbahnromantik wird das beeindruckende Viadukt der Erbacher Brücke sicherlich in guter Erinnerung bleiben. Die Routenführung umfasst in weit überwiegendem Maße breite, oftmals eintönig geradeaus laufende Wald- und Wiesenwege. Auch die asphaltierten Teilabschnitte und kurzen Wanderungen entlang von Autopisten fallen negativ ins Gewicht. Leider fehlt dem Westerwaldsteig im Streckenverlauf der Feuerschleife eindeutig der Steigcharakter. Die durch Borkenkäferbefall notwendigen Rodungen auf der Marienberger Höhe haben darüber hinaus ein trostloses Landschaftsbild hinterlassen. Alles in allem wird die so begehrte Premiumqualität leider deutlich verfehlt. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Strecke sind in genügender Zahl vorhanden.

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