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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 867
Gesamtabstieg (Meter):: 867
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

1. Teil: Von Schönau über die Wegelnburg zur Burg Fleckenstein

Achtung: Wechselnde Wegezeichen auf der gesamten Rundwanderung!!

Das Dahner Felsenland liegt in der Südwestpfalz und grenzt im Süden an die Ausläufer der französischen Nordvogesen. Unzählige Bundsandsteinformationen haben dem dicht bewaldeten Landstrich seinen Namen verliehen und 16 mittelalterliche Felsenburgen locken Wanderer aus Nah und Fern in den mittleren Wasgau. Sieben dieser Felsburgen können auf der nachstehend beschriebenen Runde an einem Tag erwandert werden. Die Strecke ist allerdings nicht einheitlich ausgeschildert und konditionell recht anspruchsvoll, sind doch bei einer Streckenlänge von 23 Kilometern fast 1.200 Höhenmeter zu bewältigen. Wer sich dem aber gewachsen zeigt und recht viel Zeit für die Besichtigung der Burgen erübrigen kann, erlebt eine Wanderung der Superlative, die auch im Wandereldorado der Pfalz einen herausragenden Stellenwert einnimmt. Da die Route nicht einheitlich ausgeschildert ist, empfiehlt sich der Download unserer GPX-Datei oder das Mitführen einer Wanderkarte der Region im Maßstab 1:25.000.

Von der Wegelnburg fällt der Blick in den waldreichen Wasgau

Die Wegelnburg, die höchste Burgenanlage der Pfalz, gestattet traumhafte Fernsichten vom 570 Meter hohen Schossberg

Von der Dorfkirche in Schönau wandern wir mit dem Wegezeichen rot-gelber Balken in die Flanke des Brackenberges hinein. Vier Kilometer geht es auf einem breiten Forstweg stramm bergan. Dann gelangt die elfköpfige Gruppe zur Wanderhütte am Kaiser-Wilhelm-Stein. Ein letzter, links schwenkender Anstieg führt zur Wegelnburg hinauf. Die höchste Burgenanlage der Pfalz liegt auf dem 570 Meter hohen Schlossberg und gestattet von ihrer Aussichtsplattform eine traumhafte Rundumsicht über das Dahner Felsenland und die Ausläufer der Nordvogesen. Die Wegelnburg wurde im 12. oder 13. Jahrhundert von den Staufern als Reichsburg erbaut. Französische Truppen haben die Burg Im Jahre 1679 zerstört und geschleift. Das verwahrloste Ruinengelände hat man instand gesetzt und für Besucher zugänglich gemacht.


Nächstes Highlight der Tour ist die Hohenbourg, vor der noch beachtliche Teile erhalten geblieben sind

Nach kurzer Wanderrast verlassen wir das imposante mittelalterliche Gemäuer der Wegelnburg und wandern vom Dach der Tour über die Aufstiegsroute wieder hinab zum Kaiser-Wilhelm-Stein. Hier überschreiten wir die Grenze zu Frankreich. Ein schmaler Waldpfad, mit dem Wegezeichen roter Balken führt uns jetzt auf der französischen Seite hinauf zur Hohenbourg. Auch sie liegt auf dem Bergrücken des Schlossberges, weist eine Seehöhe von 551 Metern auf und wurde vermutlich von Gottfried Puller von Fleckenstein im frühen 13. Jahrhundert erbaut. Von der ehemaligen Burg sind noch beachtliche Teile erhalten geblieben, die sich um den natürlichen Fels gruppieren der ehemals wohl den Wohnturm der Burg trug. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hohenbourg von schwedischen Truppen stark beschädigt und später im Jahre 1670 von den Franzosen im Reunionskrieg komplett zerstört. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat die Ruine teilrestauriert.

Die Aussichtsplattform der Burg Löwenstein bietet traumhafte Fernsichten

Direkt neben der Hohenbourg liegt Burg Löwenstein, ein ehemaliges Raubritternest das herrliche Fernsichten bietet

Über ausgetretene Felsenstufen und zwei Holztreppen erklimmen die Wanderer den Burgfelsen und genießen den weiten Blick über die unendlichen Wälder der Pfalz und weit in das Elsass hinein. Vom Aussichtsbalkon ist die zuvor bestiegene Wegelnburg auf der benachbarten Bergspitze gut auszumachen. Nur einen Steinwurf entfernt und gleichfalls auf dem Schlossberg liegt Burg Löwenstein, ein ehemaliges Raubritternest, das im 13. Jahrhundert erstmals Erwähnung fand. Die aussichtsreiche Felsenburg wurde seinerzeit auf zwei Sandsteinfelsen errichtet, die heute mittels einer schmalen Holzbrücke miteinander verbunden sind. Auch hier sind die Aussichten phänomenal. Weit voraus ist im Tal Burg Fleckenstein zu sehen und das dicht bewaldete Hügelland, das wir noch durchstreifen werden, zeigt sich bis zum Horizont in einem sonnigen, hellgrünen Frühlingskleid. Felsige Steige und schmale Saumpfade laufen jetzt talwärts am Langenfelsen vorbei. Diese Felsformation mitten im Wald beeindruckt die Wanderer sehr. Die Route führt mit dem Wegezeichen roter Balken unmittelbar an den senkrecht aufragenden Wänden entlang, die in den bizarrsten Formen zwischen den Bäumen in den Himmel wachsen und mit ein wenig Klettergeschick auch an einzelnen Stellen bestiegen werden können. Windungsreich führt die Route zwischen den Felsen talwärts zum P’tit Fleck. Hier, am Fuße von Burg Fleckenstein kehren wir zur Mittagsrast ein und erfrischen uns an kühlen Getränken.


2. Teil: Von Burg Fleckenstein über Burg Blumenstein zurück nach Schönau

Im Anschluss an die Mittagspause besichtigen wir gegen Entgelt die Burg Fleckenstein. Die Ursprünge dieser einstmals stolzen Feste gehen auf das 12. Jahrhundert und die staufischen Kaiser zurück. Auch sie ist wie alle Felsenburgen im Wasgau in einen hoch aufragenden Sandsteinfelsen eingelassen. Die Erbauer wussten die natürlichen Gegebenheiten überaus gut für ihre Befestigungsanlage zu nutzen. Treppen, Brunnen, Gemächer, ja ganze Säle hat man in den Fels gehauen, die zum Teil heute noch besichtigt und begangen werden können. Unter den Freiherren von Fleckenstein erlebte die Burg im 16. Jahrhundert ihre Blütezeit. In den letzten Jahren hat man das mittelalterliche Gemäuer zu einer vielbesuchten Erlebnisburg hergerichtet. So staunt die Wandergruppe nicht schlecht, als sie durch Schächte, verwinkelte Aufgänge und Geheimtreppen zur Aussichtsplattform aufsteigt, um das herrliche Panorama zu genießen. Der Blick schweift zurück zum Schlossberg wo die Aussichtsfelsen von Burg Hohenbourg und Burg Löwenstein gerade noch über den Baumwipfeln zu sehen sind. Aber auch hier beeindruckt der Blick über die unendlichen Wälder der Nordvogesen und des Dahner Felsenlandes in besonderem Maße.

Mittelalterliches Hebewerk auf Burg Fleckenstein

Über schmale Pfade und wurzelige Steige geht es hinüber zur versteckt im Wald liegenden Frönsburg

Wir verlassen diese erlebnisreiche Burgruine und wandern mit dem Wegezeichen roter Balken hinab zum Fleckensteiner Weiher, um gleich darauf wieder steil bergan in den Fuchsberg hinein zu steigen. Auch hier begeistert die geniale Streckenführung jeden Wanderer. Weit ab von der Zivilisation streifen wir durch die ausgedehnten Wälder dieses einsamen Landstrichs. In ständigen Auf- und Abschwüngen werden meist schmale Waldpfade und Wurzelsteige begangen, selten und nur in kurzen Abschnitten breite Forstwege.Häufig ragen dabei Sandsteinfelsen am Wegrand auf. Gelb blühende Ginsterstauden setzen herausragende Farbtupfer in einem von der Sonne überfluteten sattgrünen Mischwald. Erneut gelangt die Gruppe zu einem versteckt liegenden Raubritternest. Wenige Mauerreste ein Burgtor und ein zerfallener Giebelturm ragen über einem Felsen mitten im Wald auf. Das alles gehört zur Froensburg, die einen herrlichen Blick vom Burgfelsen ins Steinbachtal ermöglicht. Im Jahre 1269 erstmals urkundlich erwähnt als Besitz derer von Frönsburg wurde die Burg im Jahre 1677 von den Franzosen geschleift und endgültig zerstört.


Burg Wasigenstein wird über eine steil aufwärts führende, in den Fels hinein gehauene Steintreppe bestiegen

Nach der üblichen Burgbesichtigung der Frönsburg umrunden die Wanderer den Falkenberg, streifen auf felsigen Steigen durch Niederwald und wandern schließlich am Zigeunerfelsen vorbei. Er kann über eine steil aufwärts führende Holztreppe bestiegen werden. Nächstes Highlight ist Burg Wasigenstein. Das Gemäuer gleicht der Froensburg, liegt ebenfalls mitten im Wald und wurde gleichfalls auf einem Sandsteinfelsen errichtet. Die Fürsten von Wasigenstein unterhielten hier eine Doppelburg, die insgesamt sieben Mal belagert und erobert wurde. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage als Wohnsitzburg aufgegeben und verfiel. Das ruinöse Gemäuer wird über eine steil aufwärts führende, in den rotbraunen Fels hinein gehauene Steintreppe bestiegen.

Treppenaufgang zur Burgruine Wasigenstein

Letzte Felsenburg ist die Ruine Blumenstein, die in einen frei stehenden Felsen hinein gebaut wurde

Von Burg Wasigenstein geht es noch einmal, nunmehr mit dem Wegezeichen rote Raute, stramm bergan zur Wegespinne Col du Maimont hinauf. Auf breiten Waldwegen überschreiten wir in halber Hanglage wenig später die deutsche Grenze und wandern, jetzt wieder in der Pfalz, zur Ruine Blumenstein hinüber. Sie wurde in einen freistehenden Felsen hineingebaut und ragt nur wenig über die hoch gewachsenen Buchenbestände hinaus. Die sehenswerte Feste stammt ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert und wurde 1525 in den Wirren der Bauernkriege zerstört. Auf dem Burgfelsen, der mit einem offenen Brunnenschacht versehen ist, wird letzte Wanderrast gehalten, bevor die Wanderer mit der Beschilderung des Felsenland-Sagenweges an Fischteichen vorbei zum Zielort Schönau wandern. Hier endet eine traumhafte Sieben-Burgen-Tour durch das Dahner Felsenland in einer gemütlichen Dorfschenke bei einem frisch gezapften und wohl verdienten Weizenbier.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Sieben-Burgen-Tour im Dahner Felsenland ist ohne Zweifel eine Rundwanderung der Extraklasse. In unserer Bewertungsskala reichen fünf Bewertungssterne bezüglich Landschaft und Erlebniswert sicherlich nicht aus. Man hätte ohne Probleme auch sieben Sterne vergeben können. Die geschichtlichen Hintergründe der Felsenburgen, die damit verbundenen Sagen, die traumhaften Aussichten von den Aussichtsplattformen und die geniale Routenführung begeistern über alle Maßen und setzen trotz des hohen konditionellen Anspruchs, fast 1.000 Höhenmeter müssen im Auf- und Abstieg überwunden werden, herausragende Akzente. Wer die Wanderung verkürzen möchte, wandert von Burg Fleckenstein über Hirchtenthal zurück nach Schönau. Auch in diesem Fall kann er sich an immerhin vier Felsenburgen erfreuen. Da die Route nicht einheitlich ausgeschildert ist, empfiehlt sich die Mitnahme eines GPS-Gerätes oder einer Wanderkarte der Region im Maßstab 1:25.000.

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