GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 493 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 493 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Hunsrück, Moseltal
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Themenrunde durch die steilen Hanglagen des Moselkrampens

Wichtiger Hinweis:

Die Beschilderung der nachfolgend beschriebenen Route ist ausbesserungsbedürftig. Wegezeichen sind verblichen und fehlen zuweilen ganz. Deshalb ist es ratsam, sich beim Nachwandern der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten zu bedienen. Aus diesem Grunde halten wir es für geboten, in der Kategorie Schwierigkeit vier anstatt der dem Routenverlauf entsprechenden drei Balken zu vergeben.
Die Moselfähre zwischen Ellenz-Poltersdorf und Beilstein, deren Nutzung unumgänglich ist, verkehrt nur in der warmen Jahreszeit. Vor Beginn der Tour sollte man sich deshalb beim Schifffahrtsunternehmen Kolb (Tel.Nr.: 02673-1515) erkundigen ob die Fähre in Betrieb ist.

Der Moselkrampen, auch als Cochemer Krampen bezeichnet, ist ein windungsreicher Abschnitt der Untermosel dessen Verlauf auf der Landkarte einem Krampen ähnelt. Die Ferienregion Cochem hat in diesem Bereich einen knapp 18 Kilometer langen Themenrundwanderweg mit der Bezeichnung "Erlebnis Moselkrampen" ausgewiesen, der traumhafte Ausblicke ins Moseltal ermöglicht, über Fauna und Flora berichtet und die moselländische Kultur anhand von Info-Tafeln beschreibt. Gleich vier Moselorte werden auf dem Erlebnisweg Moselkrampen durchwandert. Entsprechend hoch ist deshalb der innerörtliche Asphaltanteil im Routenverlauf. Er wird allerdings mehr als aufgewogen, durch die pfadigen Streckenabschnitte in den steilen, aufgelassenen Weinberglagen beiderseits der Mosel. In jedem der vier Weindörfer kann man die Tour beginnen. An den jeweiligen Einstiegspunkten wurden Infotafeln installiert, die den Routenverlauf beschreiben. Im letzten Teil der Runde von Beilstein moselabwärts ist die Routenführung mit dem Wegverlauf des Moselsteigs identisch.


Erste Ausblicke ins Moseltal und auf den Weinort Bruttig vom Erlebnisweg Moselkrampen

Aus der steil abfallenden Flanke der Eifelberge fällt der Blick ins Moseltal und auf den Weinort Bruttig

Wir beginnen die Wanderung über den Erlebnisweg Moselkrampen im Weinort Ernst. Innerorts wird hier genügend kostenloser Parkraum angeboten. Anfangs über Dorfstraßen, wenig später auf asphaltierten Weinbergwegen verlassen wir die Bebauung und wandern sanft ansteigend in die Weingärten hinein. In halber Hanglage geht es sodann mit einem breiten fein geschotterten Weg durch die steil ins Moseltal abfallende Flanke der Eifelberge. Während das Gelände zur rechten Seite hin ansteigt, fällt zur Linken ein erregender Blick über die Rebstöcke hinweg auf den Weinort Bruttig am jenseitigen Moselufer. Weit voraus zeigt sich kurz darauf im Flusstal die Moselstaustufe bei Bruttig-Fankel. Schließlich verjüngt sich der breite Weinbergweg zu einem schmalen Pfad. Einer dort anzutreffenden Hinweistafel ist zu entnehmen, dass der nun folgende Teilabschnitt nur auf eigene Gefahr begangen werden kann und Schwindelfreiheit sowie Trittsicherheit erforderlich sind.


Der Pfad durch die aufgelassenen ehemaligen Weinberge führt durch Buschwerk und Niedergehölze

In einem ständigen Auf und Ab, ausgesprochen pfadig und abwechslungsreich geht es jetzt durch aufgelassene Weinberglagen. Buschwerk und junger Niederwald haben sich die einstige Kulturlandschaft zurückerobert. Alte verwitterte Trockenmauern ragen rechts der Route auf und zeugen von der ehemaligen Nutzung. Der schmale Pfad ist nicht ganz einfach zu begehen, da er oftmals über eine starke, nach links abfallende Neigung verfügt und bei nasser Witterung sicherlich recht rutschig ist. Zudem scheint der Erlebnisweg nicht gerade häufig gepflegt und vom Betreiber abgegangen zu werden. An mehreren Stellen weist die Route Abbruchschäden auf. So sind die Warnhinweise beim Einstieg in den Hangpfad durchaus ernst zu nehmen. In der Schutzhütte "Im Kahl" wird erste Wanderrast gehalten um die herrlichen Ausblicke ins Moseltal eine Weile zu genießen. Von einer wenig später anzulaufenden Ruhebank fällt der Blick auf die Staustufe von Bruttig-Fankel. Eine dort installierte Thementafel beschreibt die Funktionsweise des Stauwerks welches auch zur Stromerzeugung dient.


Die schmale, pfadige Routenführung im steilen Moselhang begeistert sehr

Auf dem Erlebnisweg Moselkrampen blühen im canonartigen Sternbachtal die Weinbergpfirsiche

Über Serpentinen fällt der imposante Hangpfad schließlich in ein canonortiges Kerbtal hinein, das der Sternbach über Jahrmillionen in den harten Moselschiefer gegraben hat. Im windungsreichen Steilabstieg stehen Weinbergpfirsiche in voller Blüte. Das kleine Gewässer gilt es im Talgrund zu überschreiten um stramm bergauf in den jenseitigen Steilhang zu steigen. Leider endet wenig später der pfadige Verlauf des Erlebnisweges. Die Wanderer gelangen nach Ellenz-Poltersdorf. Der Weinort wird durchmessen. Dabei bewundern wir im Ortsteil Ellenz das alte Rathaus und in Poltersdorf den schmucken Kirchturm der Andreaskirche. Ausgangs des Weinortes führt der Erlebnisweg ein kurzes Stück direkt an der viel befahrenen B49 entlang. Eine Sitzgruppe auf dem kurz darauf anzulaufenden rechtsseitigen Parkplatz der Bundesstraße nutzen wir zur Wanderpause. Denn nun beginnt ein kräftezehrender Steilaufstieg zum 315 Meter hohen Altarberg.


Der nahezu alpine Steilaufstieg zum Altarberg ist eine konditionelle Herausforderung für jeden Wanderer

Der Einstieg in die nun folgende nahezu alpine Routenführung ist über eine alte Weinbergtreppe zu bewerkstelligen. Auch hier weisen die Betreiber des Erlebnisweges anhand einer Warntafel darauf hin, dass der nachfolgende Steig nur auf eigene Gefahr begangen wird. Denn überaus steil, reichlich exponiert und vollkommen ungesichert geht es durch die ehemaligen Wingerte. Die Route führt an uralten Trockenmauern entlang und nutzt immer wieder wacklige Weinbergtreppen um weiter aufzusteigen. So gewinnen wir schnell an Höhe. Des Öfteren gilt es innezuhalten, um die traumhaften Blicke ins Moseltal und auf den Weinort Briedern am jenseitigen Flussufer zu genießen. Schließlich verlässt der Erlebnisweg die Weinberglagen und taucht in den Hangwald ein. Nicht weniger steil geht es jetzt fast schnurgerade bergauf. Weniger steil bergan führende Serpentinenpfade werden in diesem Teilabschnitt schmerzlich vermisst.


Grandioser Tiefblick auf den Moselkrampen bei Briedern vom Altarberg

Der Weinort Beilstein zu Füßen der Burg Metternich wird als das "Dornröschen an der Mosel" bezeichnet

Schließlich haben wir den 315 Meter hohen Altarberg erklommen. Auf der plateauartigen bewaldeten Hochfläche führt uns ein schmaler Pfad, abweichend von der eigentlichen Route des Erlebnisweges zur Poltersdorfer Schutzhütte hinüber. Man hat sie direkt an der Hangkante errichtet, so das ein grandioser Blick ins Flusstal, auf Briedern und auf den langgezogenen südlichen Teil des Moselkrampens ermöglicht wird. An diesem herausragenden Aussichtspunkt ist eine große Wanderpause absolute Pflicht. Erst dann folgen wir schmalen Waldpfaden zu Tal. Nach einem weiten Linksbogen treffen wir, aus dem Wald heraus tretend, in den Weinbergen wieder auf die Route des Erlebnisweges. Ein scharfer Rechtsschwenk ist zu vollziehen, um dann sanft bergab wandernd erneut in die Ortschaft Ellenz-Poltersdorf zu gelangen. Mit der Gierseilfähre setzen wir über nach Beilstein. Der kleine Weinort zu Füßen der Burgruine Metternich wird im Volksmund wegen seinen engen verwinkelten Gässchen und der beeindruckenden Fachwerkarchitektur vollkommen zu Recht als das "Dornröschen an der Mosel" bezeichnet.


Wir durchwandern die engen Gassen von Beilstein und besichtigen die Karmeliterkirche St. Josef

Wir nehmen uns die Zeit und besuchen den attraktiven Moselort Beilstein, laufen durch die kleinen Gassen und steigen über eine Treppe zur barocken Karmeliterkirche St. Josef hinauf. Sie wurde im 17. Jhrt. erbaut und beherbergt die Schwarze Madonna von Beilstein. Darüber hinaus ist natürlich in den zahlreichen Winzerschenken jederzeit eine Einkehr möglich. Wir verlassen Beilstein und steigen mit dem Erlebnisweg und der Beschilderung des Moselsteigs auf einem schmalen Pfad in die steil abfallende Flanke der Hunsrückberge. Nach einem scharfen Linksknick gelangen die Wanderer zu einem herausragenden Aussichtspunkt. Der Blick fällt zurück auf Beilstein, ins Moseltal und auf die Burgruine Metternich. Die imposante Spornburg wurde im 13. Jhrt. erbaut, im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute befindet sich das Gemäuer in Privatbesitz. In den Mauern von Burg Metternich befindet sich eine Gaststätte mit Biergarten. Die Burg kann von April bis Anfang November täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden.


Blick vom Erlebnisweg zurück auf Beilstein und Burg Metternich

Mit dem Moselsteig wandern wir aussichtsreich und pfadig durch die hunsrückseitigen Steilhänge des Moseltales

Mit der Routenführung des Moselsteigs geht es vom Aussichtspunkt in halber Hanglage durch die aufgegebenen hunsrückseitigen Weinberglagen des Moseltales. Die Route zeigt sich auch in diesem Streckenabschnitt reichlich ausgesetzt und ist nicht immer einfach zu begehen. Aus dem verbuschten Steilhang schweift ständig ein herrlicher Blick ins breite Flusstal und auf die Ortschaft Ellenz-Poltersdorf am jenseitigen Moselufer. Vom Aussichtspunkt Plaatskopf fällt der Erlebnisweg in die Ortschaft Bruttig-Fankel hinein. In der Ortslage unterschreiten wir das Viadukt einer zu Kriegszwecken konzipierten, jedoch nie in Betrieb genommenen Bahnlinie. Auch in Bruttig-Fankel fällt die mittelalterlich anmutende Fachwerkarchitektur und das Alte Rathaus ins Auge. Ausgangs der Ortschaft überqueren die Wanderer den Fluss über die Moselbrücke und beenden diese schöne, aber doch recht anstrengende Rundwanderung über den Erlebnisweg Moselkrampen im Start- und Zielort Ernst.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese eigentlich sehr schöne, knapp achtzehn Kilometer lange Themenrunde im Moseltal bedarf dringend einer Überarbeitung. Die Beschilderung entspricht nicht den Erfordernissen einer Premiumroute. Das auf den Wegeschildern angebrachte Logo des Erlebnisweges ist kaum noch zu erkennen. An entscheidenden Punkten, besonders Innerorts fehlt oftmals die notwendige Beschilderung. Positiv in die Waagschale fallen die grandiosen Tiefblicke ins Moseltal, der an vielen Stellen pfadige, nahezu alpine Verlauf der Streckenführung und die schmucken Winzerorte mit ihrer beeindruckenden Fachwerkarchitektur. Der Themenweg zeigt sich allerdings konditionell recht anspruchsvoll. Besonders der Steilanstieg zum Altarberg setzt alpine Akzente und darf nicht unterschätzt werden. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Sollten die Mängel in der Beschilderung behoben sein, handelt es sich mit Sicherheit um eine Wanderung im Premiumsegment. Deshalb vergibt Profirouten unter Vorbehalt in den Kategorien Landschaft und Erlebnis vier von fünf möglichen Sternen.

Tipp des Autors:

Wer möchte, kann den kräftezehrenden Steilanstieg zum Altarberg und den damit einhergehenden recht unschönen Streckenverlauf entlang der B49 auslassen, indem man in Ellenz-Poltersdorf sofort den Fährübergang nach Beilstein in Anspruch nimmt. Allerdings wird dann das traumhafte Flusspanorama vom Aussichtspunkt Altarberg auf den Moselkrampen bei Briedern verpasst. Der Erlebnisweg verkürzt sich dabei um ca. fünf auf dann insgesamt nur dreizehn Wanderkilometer.

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