Aussichtsreiche vulkanologische Erkundungstour durch die Osteifel
Wichtige Hinweise:
Die Routenführung der 15 Wanderkilometer messenden Bausenbergrunde wurde von Profirouten zusammengestellt. Nur im Bereich des Weitwanderweges Eifelleiter verfügt die Rundwanderung über ein Wegezeichen. Ansonsten ist sie unbeschildert. Aus diesen Gründen werden in der Kategorie "Schwierigkeit" drei von fünf Balken für erforderlich gehalten. Beim Nachwandern sollte man sich daher der kostenlos downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.
Bei dem im Jahre 2015 eröffneten Weitwanderweg "Eifelleiter" sind vom Rhein bis hinauf in die Hocheifel 53 Sprossen (Kilometer) zu "erklimmen". Die abwechslungsreiche Route ist in drei Etappen untergliedert, die eine Streckenlänge von 15 - 22 Wanderkilometern aufweisen. Um dem Wanderer die Möglichkeit zu bieten die Eifelleiter anhand von Rundwanderwegen zu erkunden, hat sich Profirouten entschlossen entsprechende Tourenvorschläge ins Netz zu stellen. Dazu gehört die nachfolgend beschriebene Bausenbergrunde, die im ersten Teilabschnitt der Eifelleiter zu verorten ist. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen, weniger auf schmalen Pfaden wird mit dem Rodder Maar ein idyllisches Stillgewässer umrundet und im zweiten Teil der imposante Hufeisenkrater des Bausenbergs erkundet. Herrliche Weitblicke über die Osteifel und ins obere Brohltal bereichern die Streckenführung in besonderem Maße.
Das Rodder Maar ist ein idyllisch gelegener See der nicht vulkanischen Ursprungs ist
Wir beginnen die Rundwanderung auf dem Wanderparkplatz der Schutzhütte Brohltalblick, die über einen asphaltierten Wirtschaftsweg von Oberzissen, vorbei am Margarethenhof, gut zu erreichen ist. Hier steht kostenloser Parkraum zur Verfügung. Breite Feldwege über landwirtschaftliche Nutzflächen führen uns alsbald ebenen Fußen hinüber zum Rodder Maar. Eingebettet in die Maarheide verfügt der idyllische kleine See über eine Wasserfläche von ca. fünf Hektar. Seine Entstehung ist nicht vulkanischen Ursprungs. Es handelt sich also nicht um ein Maar. Ein Meteoriteneinschlag hingegen wird von einigen Wissenschaftlern als Entstehungsgrund für möglich gehalten. Im Mittelalter diente das Rodder Maar als Fischteich der adligen Geschlechter auf Burg Olbrück. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrmals trocken gelegt um landwirtschaftliche Nutzflächen zu gewinnen. Der heutige Zustand wurde 1998 herbeigeführt. Sämtliche Drainagerohre hat man geschlossen damit sich die mit Tonerde angereicherte Vertiefung durch Regeneintrag wieder mit Wasser füllen konnte. Die höchste Wassertiefe dürfte bei ungefähr zwei Metern zu verorten sein.
Die Maarheide mit dem Rodder Maar hat sich zu einem viel besuchten Naherholungsgebiet entwickelt
Auf schmalen Uferpfaden umrunden wir das Gewässer. Inzwischen hat sich die Natur das Areal zurückerobert. Im dicht bewachsenen Uferstreifen brüten Haubentaucher, Wildenten und Blesshühner. Grau- und Silberreiher sowie Kormoran und Kiebitz sind am Rodder Maar heimisch geworden. Sogar Zugvögel nutzen den kleinen See als Rastplatz auf dem Weg nach Süden. Das idyllisch gelegene Gewässer hat sich zu einem viel besuchten Naherholungsgebiet entwickelt, das von der Bevölkerung angenommen wird. Gleich drei Wanderwege führen am Rodder Maar vorbei, die Georoute M - Olbrücker Burgpanorama, der Vinxtbachtalrundweg und natürlich die Eifelleiter auf ihrem Teilabschnitt zwischen Niederzissen und Spessart. Wir nutzen eine der zahlreichen Ruhebänke für eine kurze Wanderpause und verlassen dann den See über einen schmalen Waldpfad. Die von Profirouten als Bausenbergrunde bezeichnete Route führt jetzt durch lichten Laubwald sanft talwärts. Nach Querung der L88 gelangen die Wanderer in die Ortschaft Rodder, die seit der Gebietsreform zu Niederzissen gehört.
Die Dorfkapelle von Rodder zur Himmelfahrt Mariens verfügt über einen sehenswerten Holzaltar
Neben einer ausladenden Stieleiche treffen wir in der Ortsmitte von Rodder auf die schmucke Dorfkapelle zur Himmelfahrt Mariens. Sie verfügt über eine Sakristei und eine Empore. Der Holzaltar wurde 1869 vom Koblenzer Kunstschreiner Cohen geschnitzt und hergestellt. Ursprünglich befand er sich in der alten Kapelle zum Hl. Silvester in Brenk. Wir durchwandern die Ortschaft Rodder, passieren die alte Schule die heute als Dorfgemeinschaftshaus dient und wenden uns kurz darauf über die nach rechts leicht abfallende Hohlstraße in das Tal des Mertenbaches. Im Talgrund wird der Mertenbach überschritten. Gleich dahinter steigt ein kaum sichtbarer Pfad links abzweigend in den steilen bewaldeten Hang, der nach dem kurzen Steilanstieg auf einen breiten Waldweg trifft. Ihm folgen wir erneut nach links. Nach einem scharfen Rechtsknick und einem wenig später vorzunehmenden Linksschwenk führen uns breite Waldwege in Richtung Waldorf.
Das parkähnliche Gelände neben der Waldorfer Vinxtbachhalle nutzen wir zu einer Wanderrast
Aus dem Wald heraustretend unterschreiten wir die beeindruckende Pfeilerkonstruktion der Vinxtbachtalbrücke der Autobahn A61. Über breite geschotterte Wiesenwege gelangen die Wanderer talwärts nach Waldorf. In dem parkähnlichen Gelände neben der Vinxtbachhalle halten wir ausgiebige Wanderrast und verzehren die mitgeführte Marschverpflegung. Von jetzt an folgen wir der Beschilderung der Eifelleiter, die auf ihrer 1. Etappe von Bad Breisig nach Niederzissen die Ortschaft Waldorf durchmisst. Wir queren die L82 und folgen dem Weitwanderweg auf breiten fein geschotterten Wiesenwegen durch Streuobstbestände ständig bergan. Diesmal unterschreiten wir die A61 mittels eines imposanten Tunnels. Gleich hinter der Unterführung zackt die Eifelleiter nach links, um auf asphaltiertem Grund ein kurzes Stück direkt neben der viel befahrenen Autobahn entlang zu laufen. Als es dann wenig später rechtsschwenkend in Wiesengelände geht, sind wir heilfroh dem Verkehrslärm entronnen zu sein. Vom Waldrand genießen wir sodann traumhafte Weitblicke über den Rheingraben hinweg bis weit in den Westerwald.
Der 340 Meter hohe Bausenberg ist ein bemerkenswerter Hufeisenvulkan der unter Naturschutz steht
Erneut nimmt uns der Wald auf. Nach mehreren Richtungswechseln verjüngt sich der breite Forstweg zu einem schmalen Pfad, der durch ein Ziegengatter zum 340 Meter hohen Bausenberg hinauf steigt. Der Bausenberg ist ein überaus bemerkenswerter erloschener Schlackenkegelvulkan der vor etwa 150.000 Jahre ausbrach. Aus dem nach Nordosten aufbrechenden Krater ergoss sich die zähflüssige Lava ins Vinxtbachtal. So bildete sich der heute sichtbare lang gestreckte Hufeisenvulkan. Um den einzigartigen Schlackenkegel zu erhalten, hat man das Gelände des Bausenbergs 1981 zum Naturschutzgebiet erhoben. In der Schutzzone treffen wir auf eine bemerkenswerte Fauna und Flora. Die Eifelleiter steigt bis zum Berggipfel hinauf und läuft dann am Kraterrand entlang. Bizarre vulkanische Felsgebilde aus erstarrter Lava ragen rechts und links am Wegrand auf. Vom kurz darauf anzulaufenden Gleitschirmstartplatz fällt ein fantastischer Blick ins obere Brohltal und auf die Ortschaft Niederzissen. Schließlich wandern wir auf dem Bächelsberg am Ortsrand von Niederzissen entlang. Nach Querung der L88 geht es über breite Feld- und Wiesenwege zurück zum Startpunkt dieser schönen Wanderung, der Schutzhütte Brohltalblick.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die knapp 15 Kilometer lange Bausenbergrunde an der Eifelleiter zeigt sich ausgesprochen abwechslungsreich. Herrliche Weitblicke in die Osteifel und über den Rheingraben hinweg bis in den Westerwald begeistern jeden Wanderer. Absolute Highlights sind natürlich die Umrundung des idyllisch gelegenen Rodder Maars und die pfadige Überschreitung des Hufeisenkraters Bausenberg. Auf der Runde werden meist breite Wald-, Feld- und Wiesenwege beschritten. Längere pfadige Streckenabschnitte sind lediglich im Bereich des Bausenbergs anzutreffen. Negativ ist anzumerken, dass der kurze Teilabschnitt entlang der A61 durch den lauten Verkehrslärm stark beeinträchtigt wird. Die so begehrte Premiumqualität wird leider knapp verfehlt. Rast- und Ruheplätze entlang der Route sind in ausreichender Zahl vorhanden.