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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 498 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 498 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Taunus
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über aussichtsreiche Taunushöhen in tief eingeschluchtete Tallagen

Der knapp 15 Kilometer messende Wispertalsteig bei Espenschied ist eine von 13 Rundwanderwegen unterschiedlicher Streckenlängen die unter der Bezeichnung Wisper-Trails in der Region des Wispertaunus anzutreffen sind. Die nachfolgend zu beschreibende Rundwanderung über den Wispertalsteig wurde bereits im Jahre 2009 konzipiert und eingerichtet. Hier schlug die Geburtsstunde der Premiumwanderrouten im Wispertaunus. In der Tat verfügt die Route in großen Teilabschnitten über einen pfadigen Verlauf. Allerdings sind auch breite Wald- und Wiesenwege in den kurzweiligen Streckenverlauf eingebunden. Rund um den Höhenluftkurort Espenschied geht es über aussichtsreiche Höhenzüge und in verwunschene, tief eingeschluchtete Tallagen hinab. Für ständige Abwechslung sorgen die faszinierenden Fernblicke, Felsformationen am Wegrand, ein Mineralwasserbrunnen und uralte stillgelegte Bergwerkstollen aus den vorherigen Jahrhunderten des unterirdischen Schieferabbaus.


Idyllische Waldwiese auf dem Weg ins Wispertal

Von Espenschied geht es mit weichen Wiesenpfaden durch ein idyllisches Bachtal in das Wispertal

Wir beginnen die Rundwanderung eingangs der Ortschaft Espenschied auf dem dort anzutreffenden Wanderparkplatz an der L3031. Hier steht, zumindest an Wochentagen, ausreichender und kostenloser Parkraum zur Verfügung. Über die Borngasse verlassen wir Espenschied und wandern auf einem breiten Waldweg sanft talwärts. Schon bald lockt ein kurzer, links abzweigender Stichweg zum Aussichtspunkt "Oma's Ruh", der sich aber als nicht sonderlich lohnenswert erweist. Wieder zurück auf der Hauptroute des Wispertalsteigs fällt die Route in ein unbenanntes idyllisches Bachtal hinein. Die Natur zeigt sich hier ausgesprochen wild und unberührt. Der schmale Pfad, der am rechten Rand des unsichtbaren Gewässers entlang läuft, ist reichlich zugewachsen. Gewaltige Felspartien aus Schiefergestein ragen rechts des kurz darauf zu durchwandernden Waldweges auf, bevor der jetzt sichtbare Bach an der ehemals bewirtschafteten Laukenmühle in die Wisper einmündet.


Jenseits der Laukenmühle hoch über dem Wispertal zeigen sich die ruinösen Reste der Lauksburg

Die Wisper ist ein rechtsrheinisches, 29 Kilometer langes Fließgewässer, das bei Mappershain im westlichen Taunus entspringt und bei Lorch in den Rhein mündet. Sie fließt durch eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands und bildet dabei ein tief eingeschnittenes, wildromantisches Tal, das über die Jahrtausende entstanden ist. Die im Talgrund anzutreffende Laukenmühle direkt an der L3031 war eines von zahlreichen Mühlengemäuern im Tal der Wisper. Infolge Personalmangels wird das beliebte Ausflugslokal leider wohl dauerhaft geschlossen bleiben. Von der Laukenmühle im Wispertal schweift der Blick hinauf zur Ruine der Lauksburg. Die ehemalige Spornburg, gut fünfzig Höhenmeter über dem Talgrund, wurde vermutlich anfangs des 12. Jahrhunderts errichtet und nach 1557 als Wohnsitzburg aufgegeben. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde die Lauksburg vollständig zerstört. Heute noch sichtbar sind die Reste des ehemaligen Wohnturmes, dessen Wände bis zu zehn Meter hoch aufragen. Die Ruine befindet sich im Privatbesitz und kann wegen Einsturzgefahr nicht besichtigt werden.


Auf der Anhöhe hoch über dem Wispertal sind die ruinösen Reste der Lauksburg zu sehen

Vom Felsenhorst Mehrholzblick fällt ein erregender Weitblick ins dicht bewaldete Wispertal

Durch den steinernen Torbogen des ehemaligen Reichsarbeitsdienstlagers verlassen wir das Wispertal und wandern sanft bergan durch eine beeindruckende Baumallee. Die Route steigt zu einem erregenden Aussichtspunkt hinauf, der von einer Ruhebank schöne Ausblicke ins Wispertal und auf die Ruine der Lauksburg ermöglicht. In stetigem Wechsel werden jetzt breite Forstwege und naturbelassene Waldpfade beschritten, die zum aussichtsreichen Felsenhorst Mehrholzblick hinauf führen. Auch hier treffen die Wanderer auf eine Ruhebank, von der aus ein traumhafter Blick ins dicht bewaldete Wispertal geboten wird. Hier ist eine große Wanderpause absolute Pflicht. Bei dem Verzehr der mitgeführten Brotzeit genießen wir die Fernsicht auf die Taunushöhen rechts und links des Wispertales.


Das waldreiche Wispertal vom Aussichtsfelsen Mehrholzblick

Im tief eingeschnittenen Sauerbornbachtal treffen die Wanderer auf einen überdachten Mineralwasserbrunnen

Vom Mehrholzblick geht es noch einmal durch ein kleinwüchsiges Eichengehölz sanft bergauf. Dann tritt die Route auf der 396 Höhenmeter messenden Mehrholzer Höhe auf eine beeindruckende Freifläche hinaus. Wiesenwege durch landwirtschaftlich genutztes Weideland mit faszinierenden Weitsichten bestimmen in diesem Teilabschnitt das Streckenprofil. Zudem besteht hier die Möglichkeit die Stecke abzukürzen und rechts schwenkend auf direktem Weg nach Espenschied zurück zu marschieren. Wir hingegen wollen uns auch die letzten fünf Kilometer des Wispertalsteigs nicht entgehen lassen und folgen den Wegeschildern steil abfallend auf einem schmalen Pfad in das Sauerbornbachtal. In der engen Schlucht treffen die Wanderer auf die überdachte Mineralwasserquelle des Werkerbrunnens aus der eisenhaltiges Sauerwasser sprudelt. Hier haben wir den tiefsten Punkt des Wispertalsteigs erreicht.


Im Sauerbornbachtal sind die dunklen Stollenlöcher mehrerer Schieferhöhlen anzutreffen

Von der überdachten Mineralquelle im Sauerbornbachtal führt der Wispertalsteig auf einem breiten Talweg entgegen der Fließrichtung des Sauerbornbachs sanft bergan. Das tief eingeschluchtete Bachtal bildet die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. Im steilen Hangfuß tauchen mehrere Stolleneingänge auf, die auf den ehemaligen Schieferabbau zurück zu führen sind. Einer der aufgelassenen Bergwerksstollen, etwas abseits von der Hauptroute, soll sogar für ein kurzes Stück begehbar sein. Heute benutzen Fledermäuse die dunklen Höhlen als Winterquartier. Schließlich wechselt der Wispertalsteig die Bachseite und steigt auf einem schmalen Pfad in den Steilhang hinein.


Der wildgezackte Gesteinsrücken des Saurierfelsens

Die Route führt am Saurierfelsen vorbei, dessen Form einem gezackten Saurierrücken entspricht

In einem Rechtsbogen wird der Saurierfels angelaufen. Neben den schönen Ausblicken weist die Form des Gesteins tatsächlich auf einen gezackten Saurierrücken hin. Im letzten Teilabschnitt führt der Wispertalsteig vorbei an Waldsäumen und über weitläufige Wiesenflächen zum höchsten Punkt der Wanderung hinauf. Bei guter Fernsicht, so wie heute, sind von einer Ruhebank der Große Feldberg, mit 878 Höhenmetern der höchste Berg im Taunus, die Hallgartener Zange und die Kalte Herberge zu sehen. Jenseits des Rheingrabens zeigen sich am Horizont die östlichen Erhebungen des Soonwaldes. Nachdem wir die grandiosen Ausblicke eine Weile genossen haben, führt uns die Beschilderung des Wispertalsteigs an einem Hundeplatz vorbei zurück in den Start- und Zielort Espenschied. An der Dorfkirche zum Hl. Nikolaus endet die schöne Wanderung über den Wispertalsteig im Wispertaunus.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ausgesprochen aussichtsreich und kurzweilig läuft der knapp 15 Kilometer lange Wispertalsteig durch den Wispertaunus. Zwei idyllische, tief eingeschnittene Bachtäler werden durchschritten und mehrere herausragende Aussichtspunkte sind Bestandteil der Streckenführung. Allerdings ist die Routenbezeichnung etwas irreführend. Nur im Bereich der Laukenmühle fällt die Route in das Wispertal hinein, um es kurz darauf sofort wieder zu verlassen. Leider kann die Ruine der Lauksburg wegen Einsturzgefahr nicht näher in Augenschein genommen werden. So müssen die kurzweilige Routenführung und die schönen Fernblicke von den Taunushöhen ausreichen, um dem Wispertalsteig knappe Premiumqualität zu bescheinigen. Auf jeden Fall macht die Rundwanderung große Lust, die weiteren Wisper-Trails zu erkunden. Die Beschilderung ist durchgängig gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze werden in ausreichender Zahl entlang der Strecke angeboten.

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