Mit dem Ahrsteig über den Krausberg im mittleren Ahrgebirge
Wichtiger Hinweis:
Die nachfolgend beschriebene Rundwanderung wurde von Profirouten konzipiert und zusammengestellt. Sie verfügt infolgedessen nicht über ein einheitliches Wegezeichen. Im ersten Tourabschnitt werden Teilstrecken des Ahrsteigs begangen, während jenseits der Ahr und auf dem Rückweg zum Start- und Zielort Dernau den Wegezeichen des Rotweinwanderweges zu folgen ist. Beim Nachwandern sollte man sich daher der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.
Die knapp 14 Kilometer messende Dernauer Krausbergrunde ist eine kurzweilige Rundwanderung am Ahrsteig und am altehrwürdigen Rotweinwanderweg. Sie durchstreift das Ahrgebirge beiderseits der Ahr und führt über den 362 Meter hohen Namensgeber, den Krausberg hinweg. Auf dem Gipfel dieser aussichtsreichen Erhebung sind ein ständig besteigbarer Aussichtsturm und eine Wanderhütte des Dernauer Eifelvereins anzutreffen. Letztere ist zumindest an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet. Traumhafte Ausblicke ins Ahrtal und auf die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sorgen unterwegs immer wieder für Abwechslung. Eine Routenführung, die in großen Teilen erdige Waldpfade und felsige, nahezu alpine Steige umfasst, begeistert jeden Wanderer. Zudem wird die im Jahre 2023 eingeweihte Flutkapelle hoch über dem Weinort Walporzheim, die an die Opfer der verheerenden Ahrflut des Jahres 2021 erinnert, angelaufen. Als weiterer Höhepunkt erweist sich der Aussichtspunkt Bunte Kuh hoch über dem Ahrtal.
Aus dem Steinbergbachtal geht es über schmale Pfade und felsige Steige stramm bergan zum Krausberg hinauf
Wir beginnen die Wanderung am Ahrufer des Weinortes Dernau. An der dortigen Steinbergbach-Talbrücke befindet sich zwar kein offizieller Parkplatz, aber ein Freigelände, das kostenloses Parken ermöglicht (Stand Spätherbst 2024). Die Wanderer überschreiten die Ahr mittels der Steinbergbach-Talbrücke und wandern sanft ansteigend in das Steinbergbachtal hinein. Die zu Beginn anzutreffenden breiten Waldwege verjüngen sich alsbald zu einem schmalen Pfad, der wenig später in einen breiten, von rechts kommenden Waldweg einmündet. An dieser Stelle treffen wir auf den Ahrsteig, dem wir jetzt scharf links schwenkend folgen. Nach anfangs ebenerdigem Verlauf steigt der Fernwanderweg rechts abzweigend in die Flanke des Krausberges. Der stramm ansteigende breite Waldweg geht schließlich in einen schmalen Pfad über und ermöglicht von einem exponierten, mit einer Ruhebank versehenen Felsennest traumhafte Ausblicke ins tief eingeschluchtete mittlere Ahrgebirge. Bevor wir den Gipfelbereich des Krausberges erklommen haben, zeigt sich die Route im weiteren Verlauf ausgesprochen felsig.
Der sechzehn Meter hohe Krausbergturm ermöglicht grandiose Fernblicke über Dernau und das Ahrtal hinweg
Der sechzehn Meter hohe Krausbergturm des Eifelvereins ziert den Gipfel des 362 Meter hohen Krausbergs. Die aus heimischem Schiefergesteing zusammen gefügte Turmkonstruktion ist das Wahrzeichen des Weinortes Dernau. Im Jahre 1927 wurde der Krausbergturm erstmals errichtet, 1944 in den Kriegswirren des 2. Weltkrieges gesprengt und 1950 von Dernauer Bürgern wieder aufgebaut. Neben traumhaften Ausblicken von der Aussichtsplattform ins Ahrtal und auf den Start- und Zielort Dernau, ermöglicht er bemerkenswerte Fernsichten über die Grafschaft hinweg bis weit in den Bonner und Kölner Raum. Sogar die Spitzen des Kölner Domes sollen bei guter Fernsicht vom Krausbergturm zu sehen sein. Die zu Füßen des Turmes anzutreffende Wanderhütte des Eifelvereins ist an Wochentagen leider verschlossen, ist aber an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftet. Wir verlassen die markante Erhebung und folgen in ständigem Auf und Ab der Beschilderung des Ahrsteigs durch den leicht verschneiten Winterwald. Der leider wegen Baufälligkeit nicht mehr besteigbare Alfred-Dahm-Turm mit der angegliederten Schutzhütte wird passiert, bevor es mit einem holprigen Waldpfad zum Aussichtspunkt "Kreisstadtblick" talwärts geht. Tief unten im Ahrtal zeigt sich von diesem herausragenden Aussichtspunkt die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Vorbei am historischen Weinhaus St. Peter in Walporzheim geht es über Weinbergwege zur Flutkapelle hinauf
Mit dem windungsreichen Bergpfad wandern wir in unzähligen Serpentinen weiter talwärts. Dabei passieren die Wanderer den Kuckucksblick und erfreuen sich erneut an tollen Aussichten ins Ahrtal, auf Walporzheim und auf Bad Neuenahr-Ahrweiler. Im Talgrund verlassen wir den Ahrsteig, überschreiten die Ahr anhand einer Behelfsbrücke und wandern anschließend durch den von der Ahrflut arg gebeutelten Weinort Walporzheim. Innerorts geht es am historischen Weinhaus St. Peter vorbei und sodann durch die Eisenbahnunterführung in die Prümer Straße hinein. Ausgangs der Bebauung steigt die Krausbergrunde auf asphaltiertem Geläuf in die Weinberge. Dort treffen die Wanderer in halber Hanglage auf die Flutkapelle zum Hl. Donatus. Sie wurde von ehrenamtlichen Helfern zum Gedenken an die zahlreichen Opfer der verheerenden Ahrflut des Jahres 2021 errichtet und anlässlich des 2. Jahrestages am 15. Juli 2023 eingeweiht. Man hat sie dem Hl. Donatus von Münstereifel gewidmet, dem Schutzpatron gegen Unwetter, Blitzschlag und Hagel. Von der eindrucksvoll gestalteten Kapelle fallen bei einer Wanderrast schöne Ausblicke ins Ahrtal und auf Walporzheim.
Über uralte Weinbergtreppen klettert die Krausbergrunde zur Aussichtskanzel Bunte Kuh hinauf
Gleich hinter der Flutkapelle klettern die Wanderer mit einem steilen Pfad und über uralte Weinbergtreppen zur Aussichtskanzel Bunte Kuh hinauf. Vom steinernen Pavillon genießen wir die herrlichen Fernsichten ins untere Ahrtal. Walporzheim liegt den Betrachtern zu Füßen und weiter ahrabwärts zeigt sich erneut die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Auch die markanten Erhebungen der Landskrone und des Neuenahrer Berges, links und rechts der Ahr, sind am Horizont auszumachen. Ahraufwärts fällt der Blick auf den Weinort Dernau. Vom Aussichtspavillon Bunte Kuh geht es, jetzt mit dem Rotweinwanderweg, kurz in den Wald hinein und sodann durch die Weinberge an der Gaststätte Altenwegshof und an den im Hundertwasser-Baustil errichteten Försters Weinterrassen vorbei. Breite, in Teilabschnitten asphaltierte Weinbergwege führen uns durch die Wingerte und schließlich bergab nach Marienthal.
Vom Aussichtspunkt Heinrich-Nietgen-Ruh fällt der Blick auf den Start- und Zielort Dernau
Ortsbildprägend ragt in Marienthal die Ruine des ehemaligen Augustinerinnenklosters „Mariae vallis“ auf, das die Grafen von Saffenburg aus dem benachbarten Mayschoss im Jahre 1137 gestiftet haben. Das ehemalige Kloster wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört aber wieder aufgebaut. Im Wege der Säkularisation des Jahres 1802 unter Napoleon wurde das Frauenkloster aufgelöst und dem Verfall preisgegeben. Hinter dem Weinort Marienthal steigt die Krausbergrunde mit dem Rotweinwanderweg noch einmal in die Rotweinhänge hinein und führt zum Aussichtspunkt Heinrich-Nietgen-Ruh hinüber. Von einer dort installierten Ruhebank fällt der Blick sehr imposant auf den Weinort Dernau. Hier wird ausgiebige Wanderrast gehalten, um die herausragenden Tiefblicke ins Ahrtal eine Weile zu genießen. Von der Heinrich-Nietgen-Ruh folgt der Rotweinwanderweg in halber Hanglage und nahezu ebenen Fußes fein geschotterten und asphaltierten Weinbergwegen. Den Weinort Dernau tief unten im Ahrtal hat man dabei stets im Blick. Schließlich geht es links abzweigend vom Fernwanderweg bergab. Im Talgrund durchwandern wir Dernau und beenden die schöne Krausbergrunde an der Steinbergbach-Talbrücke.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese von Profirouten zusammengefügte knapp 14 Kilometer messende Rundwanderung im mittleren Ahrtal erfreut jeden Kenner des Ahrgebirges in besonderem Maße. Wild zerklüftet, aussichtsreich und überaus kurzweilig zeigt sich die Landschaft, die auf dem Ahrsteig und dem Rotweinwanderweg durchlaufen wird. Den guten Gesamteindruck schmälern die doch recht zahlreichen asphaltierten Abschnitte im zweiten Teil auf dem Rotweinwanderweg nur unwesentlich, werden sie doch durch die naturbelassene pfadige Streckenführung im Steinbergbachtal und mit dem felsigen Aufstieg zum Krausberg mehr als aufgewogen. Auch das windungsreiche Teilstück vom Alfred-Dahm-Turm über den Bergpfad hinab nach Walporzheim trägt dazu bei, die Krausbergrunde im Premiumsegment von Profirouten einzuordnen. Absolutes Highlight ist natürlich die Besteigung des Krausbergturmes mit seinen herrlichen Ausblicken auf Dernau und über das Ahrgebirge bis weit in die Grafschaft. Die Beschilderung in den Streckenabschnitten der beiden Fernwanderwege Ahrsteig und Rotweinwanderweg ist ausreichend und gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten werden unterwegs in genügender Zahl vorgehalten.