An der einstigen Römerstraße von Koblenz nach Trier treffen die Wanderer auf Reste des Merkurtempels
Vom Eingangstor von Schloss Stolzenfels steigen wir über Treppenstufen zum Schlossweg hinauf und folgen einem windungsreichen Pfad in den Steilhang hinein. Auf der Anhöhe treffen wir auf den Kaleschenweg und die Hauptroute des RheinBurgenWeges. Wir folgen dem Fernwanderweg in Richtung Rhens. Eine ganze Weile geht es sanft ansteigend auf breiten Forstwegen reichlich unspektakulär durch den Wald. Nachdem wir die Flanke der Nordkuppe des Kronensteins hinter uns gelassen haben, vollzieht der RheinBurgenWeg einen scharfen Linksknick. An dieser Stelle verlassen wir den linksrheinischen Fernwanderweg endgültig und folgen dem breiten Waldweg weiterhin geradeaus. Alsbald zweigt rechter Hand ein schmaler Pfad ab, der uns zu den Ausgrabungsresten des Merkurtempels führt. An der hier vorbeiführenden Römerstraße die Koblenz und das Rheintal über den Hunsrück mit Trier verband, belegen Fundgegenstände, dass sich an dieser Stelle eine Tempelanlage befand, die dem Gott Merkur und seiner gallischen Begleiterin Rosmerta gewidmet war.
Der Fernmeldeturm auf dem Kühkopfgipfel ist das dritthöchste Bauwerk in Rheinland-Pfalz
Am Merkurtempel vollzieht die Kühkopfrunde einen scharfen Rechtsknick. Auf breiten Waldwegen geht es leicht bergab zum Wanderparkplatz Eiserne Hand, der nach dem dortigen denkmalgeschützten Basaltkreuz benannt ist. Ein grob geschotterter Wegeabschnitt führt entlang der viel befahrenen Hunsrückhöhenstraße zu einem aufgelassenen Steinbruch hinüber. Hier hat man einen Spießbratenplatz eingerichtet. Gleich dahinter geht es scharf rechts schwenkend über den Lößkopf zum 383 Meter hohen Kühkopfgipfel hinauf. Weithin sichtbar ragt hier ein Richtfunkturm über den Baumwipfeln empor. Der 265 Meter hohe Fernmeldeturm im Koblenzer Stadtwald ist das dritthöchste Bauwerk in Rheinland-Pfalz. Die gleich daneben anzutreffende Schutzhütte bietet eine herausragende Fernsicht ins Rheintal, auf Koblenz und ins Neuwieder Becken. Mit dem Geologischen Wanderweg wandern wir bergab, halten im gastlichen Forsthaus Kühkopf abschließende Einkehr und lassen die Kühkopfrunde auf pfadigen Wegen entlang des Dörrbaches talwärts wandernd gemütlich ausklingen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Der knapp 17 Kilometer langen Kühkopfrunde am RheinBurgenWeg ist sicherlich keine Premiumqualität beizumessen. Trotzdem ist die Tour durchaus zu empfehlen. Im späten Frühjahr oder im bunten Herbst zeigt sich der Koblenzer Stadtwald von seiner besten Seite. Auch an einem sonnigen Wintertag kann man im ersten Teilabschnitt von den Panoramapunkten Rittersturz, Dommelberg und Weidgenhöhe herrliche Ausblicke ins Rheintal genießen. Absolutes Highlight der Tour ist natürlich Schloss Stolzenfels. Das Juwel der Rheinromantik sollte man unbedingt besuchen. Leider war uns infolge Bauarbeiten der Zutritt verwehrt. Unterwegs weisen mehrere Hinweistafeln auf geschichtliche und frühzeitliche Geschehnisse hin, die sich in diesem Teil des Rheinischen Schiefergebirges zugetragen haben. Dazu gehören eine befestigte Höhensiedlung aus der Eisenzeit auf dem Dommelberg und die imposanten Ausgrabungsreste des römischen Merkurtempels an der alten Römerstraße. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichendem Maße vorhanden. Auf einer Distanz von 17 Kilometern hat das Team von Profirouten noch nie eine solch hohe Anzahl von Schutzhütten angetroffen.
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