GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 288
Gesamtabstieg (Meter):: 288
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vier Dörfer, herrliche Weitsichten und viel Natur in der Osteifel

Der im Jahre 2018 eröffnete 4-Dörfer-Weg bei Spessart ist eine wunderschöne, rund 13 Kilometer lange Route im Oberen Brohltal, welche die Ortschaften Spessart, Hannebach, Wollscheid und Heulingshof miteinander verbindet. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen läuft sie überaus abwechslungsreich und in ständigem Auf und Ab durch die hügelige, vulkanologisch geprägte Osteifel. Es geht über Wiesen- und Weideflächen hinweg, an Walssäumen entlang und durch Schatten spendende Waldparzellen. Herausragende Höhepunkte fehlen dabei völlig, werden aber auch nicht vermisst. Denn der 4-Dörfer-Weg überrascht den Wanderer immer wieder mit herrlichen Fernsichten in verträumte Tallagen, auf die Erhebungen der Hocheifel und hinüber ins Siebengebirge auf der anderen Rheinseite.

Der 4-Dörfer-Weg läuft an aussichtsreichen Waldsäumen entlang

Die Route läuft an aussichtsreichen Waldsäumen entlang und bietet schöne Fernsichten in das obere Brohltal

Der Startpunkt der Tour befindet sich in der Ortsmitte von Spessart. Direkt an der schmucken Dorfkapelle neben dem gastlichen Landgasthof Bockshahn ist ausreichender Parkraum vorhanden. Die Beschilderung führt uns am schön gestalteten Dorfbrunnen aus heimischem Basaltgestein vorbei und mit der Zuwegung des Weitwanderweges "Eifelleiter" zum nahe gelegenen Waldrand hinauf. Schon hier erwarten uns wunderschöne Weitblicke in das Kempenicher Ländchen und auf die Ortschaft Spessart, die den Wanderern jetzt zu Füßen liegt. Am Waldrand nach rechts schwenkend führt der 4-Dörfer-Weg eine ganze Weile mit der Hauptroute der Eifelleiter an Waldsäumen entlang, durchmisst lichte Waldparzellen und läuft durch offenes Weideland. In diesem Teilabschnitt kann man die Abgeschiedenheit und Stille der Landschaft in vollen Zügen genießen. So zieht am azurblauen Himmel ein roter Milan auf der Suche nach Beute seine lautlosen Kreise und am Waldrand steht ein junger Rehbock, der sich von der Wandergruppe beim Äsen nur ungern stören lässt.

Der 4-Dörfer-Weg läuft in Hannebach an der Quellfassung des Brohlbaches vorbei

Schließlich verlässt die Routenführung des 4-Dörfer-Weges die Eifelleiter und führt in einem scharfen Rechtsknick talwärts nach Hannebach. Die L 83 wird überschritten, um dann am Ortsrand auf die Quellfassung des Brohlbaches zu treffen, der hier als spärliches Rinnsal zu Tage tritt. Als linker Nebenfluss des Rheins legt der Brohlbach von der Quelle in Hannebach bis zu seiner Mündung bei Brohl-Lützing in den Rhein rund zwanzig Kilometer zurück. Neben der imposanten Quellfassung hat man eine Basalttafel angebracht, in die ein Vers des Brohltalliedes von Johann Jacob eingraviert ist:
"Dich grüß' ich und preis' ich, du herrliches Land
vom Brohlbach durchflossen im Eifelgewand."


Mit dem 4-Dörfer-Weg wird die Hannebacher Lay angelaufen, der älteste Vulkan des Brohltales

Nachdem man die Ortschaft Hannebach hinter sich gelassen hat, führt uns der 4-Dörfer-Weg auf asphaltiertem Grund in die freie Feldflur hinaus. Über Wildblumenwiesen hinweg genießen wir gen Osten die herrlichen Weitsichten hinüber auf die andere Rheinseite, während sich im Westen der lang gezogene Bergrücken des Perler Kopfes zeigt. Von der aussichtsreichen Anhöhe geht es sanft bergab zur Hannebacher Lay. Die bewaldete Kuppe gilt als der älteste Vulkan des Brohltales. Vor ca. 500.000 Jahren war er wohl tätig. Die devonischen Gesteine des einstmaligen Ausbruchs wurden abgebaut und fanden als Wegekreuze und Mauersteine Verwendung. Sogar im Sockel des Kölner Domes wurde Hannebacher Basalt verbaut.

Burg Olbrück, das Wahrzeichen des Brohltales vom 4-Dörfer-Weg

Vom 4-Dörfer-Weg fällt der Blick auf die Burgruine Olbrück, das Wahrzeichen des Brohltales

Der 4-Dörfer-Weg umrundet die Hannebacher Ley und gibt dann den Blick frei auf Burg Olbrück, das Wahrzeichen des Brohltales. Sie ragt über einem exponierten, steil nach allen Seiten abfallenden Phonolithkegel auf. Die ehemalige Höhenburg wurde erstmals im Jahre 1122 urkundlich erwähnt. Um die Jahrhundertwende hat man sie unter Federführung des damaligen Bürgermeisters Hermann Höfer zu einer Touristenattraktion und Erlebnisburg im Vulkanpark Brohltal-Laacher See ausgebaut. Seit dem Jahre 2001 erfreut sie sich einer stetig wachsenden Zahl an Besuchern. Vom Olbrück-Panoramablick läuft der 4-Dörfer-Weg auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg in die Ortschaft Wollscheid hinein. Wir durchwandern den Eifelort und marschieren dann über eine wenig befahrene Kreisstraße und an Walsäumen entlang sanft bergan bis in den Weiler Heulingshof. Hier fällt sogleich das schöne Wegekreuz in der Dorfmitte ins Auge, bevor die Route in einem Bogen über Wiesenwege zu einer aussichtsreichen Anhöhe hinauf steigt. 

Ebenen Fußes geht es zum "Hocheifel-Panoramablick" hinüber, der die markante Silhouette der Hohen Acht am Horizont zeigt

Von der weitläufigen Hochfläche betrachten wir ein letztes Mal über Wildblumenwiesen hinweg den imposanten, 34 Meter hoch aufragenden Bergfried der Olbrück. Dann läuft der 4-Dörfer-Weg ebenen Fußes zum Hocheifel-Panorama hinüber. In der Ferne ist die Ortschaft Kempenich zu sehen und am Horizont zeigt sich die markante Silhouette der Hohen Acht. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt dieser tollen Runde, dem Dorfmittelpunkt von Spessart. Noch einmal wird die L 83 überschritten, dann gelangen wir zum Wanderparkplatz am Landgasthof Bockshahn zurück. Hier wird abschließende Einkehr gehalten. Bei einem gut gekühlten Weizenbier lassen wir die aussichtsreiche und ausgesprochen schöne Runde im Oberen Brohltal noch einmal Revue passieren.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer herrliche Fernsichten in das Obere Brohltal und über die Osteifel genießen möchte, der ist mit dem 4-Dörfer-Weg auf der richtigen Strecke. Unzählige Weitblicke lassen das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen. Die Wegezeichen sind nicht üppig, aber gerade ausreichend gesetzt und sorgen für eine unverlaufbare Beschilderung. Wem die Strecke unverständlicher Weise zu lang sein sollte, kann dieselbe anhand von zwei ausgeschilderten Abkürzungen weniger lang gestalten. Herauszuheben sind darüber hinaus noch die vielen Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Route, die zum Relaxen einladen und den Erholungswert der Runde enorm steigern. Obwohl man ein bereits bestehendes Wegnetz genutzt hat, der 4-Dörfer-Weg keine schmalen Pfade oder gar felsigen Steige beinhaltet und außer den grandiosen Fernsichten herausragende Highlights gänzlich fehlen, vergibt profirouten.de vier von fünf möglichen Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis. Die abschließende Einkehr im Landgasthof Bockshahn im Start- und Zielort Spessart wird ausdrücklich empfohlen.

Drucken