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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 229
Gesamtabstieg (Meter):: 229
Anfahrt planen:
Region: Eggegebirge
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Im Reich der Schmetterlinge durch die Kalktriften von Willebadessen

Auf einer Wanderdistanz von dreizehn Kilometern läuft der Hitgenheierweg überaus kurzweilig am südöstlichen Rand des Eggegebirges rund um den Luftkurort Willebadessen. Die Route weist auf die jahrhundertealte Tradition der Ziegenhirten - Hitgenheier - in den Magergraswiesen der Willebadessener Kalktriften hin und wurde nach ihnen benannt. Breite Wald- und Wiesenwege mit uralten Baumbeständen und ein bemerkenswerter Pfadanteil bestimmen das Streckenprofil des Hitgenheierweges. Den knapp vier Kilometer messenden Schmetterlingspfad hat man in die Route integriert. Eine Mineralwasserquelle, ein Wildgehege und ein Skulpturenpark bereichern das Wandererlebnis im Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge noch zusätzlich.

Der Hitgenheierweg führt durch eine beeindruckende Kastanienallee

Der Hitgenheierweg führt unter einem imposanten Eisenbahnviadukt aus dem Jahre 1853 hindurch

Mehrere Möglichkeiten bieten sich an, um in den Hitgenheierweg einzusteigen. Wir entscheiden uns für den Startpunkt auf dem Wanderparkplatz am Bahnhof von Willebadessen. Gleich zu Beginn läuft die Route mit dem Wegezeichen "Weißer Ring auf schwarzem Grund" ein kurzes Stück auf einem asphaltierten Gehweg an der L763 entlang. Dann wird die Teerstraße überschritten. Ein breiter Forstweg steigt in den Wald hinein und führt wenig später durch ein imposantes Eisenbahnviadukt. Bereits im Jahre 1853 wurde das mit Bruchsteinen gemauerte Brückenbauwerk errichtet. Aus dem Wald heraus tretend läuft der Hitgenheierweg durch Wiesengelände und an drei Fischteichen vorbei. Dort, wo die Route einen scharfen Rechtsschwenk vollzieht, ist ein kurzer, lohnenswerter Abstecher in den Skulpturenpark von Willebadessen möglich und sehr zu empfehlen.

Von der Vituskapelle führt die Route mit dem alten Kreuzweg durch eine beeindruckende Kastanienallee

Vom kurzen Abstecher zurück auf der Hauptroute durchmisst der Hitgenheierweg eine landwirtschaftlich genutzte Freifläche und geleitet uns erneut in den Wald. Asphaltiertes Geläuf wird hier beschritten. Dabei fällt der Blick durch das lichte Gehölz immer wieder auf den Ortsrand von Willebadessen, bevor die Route zum Klusenberg hinauf steigt. Hier treffen die Wanderer auf die Vituskapelle. Den kleinen sechseckigen Sakralbau ziert ein Wappen und eine Inschrift aus dem Jahre 1687. Von der Wallfahrtskapelle folgt der Hitgenheierweg dem alten Kreuzweg durch eine beeindruckende Kastanienallee mit uraltem Baumbestand. Die Wanderer passieren den Friedhof von Willebadessen und überschreiten innerhalb der Bebauung die Nethe. Das hier noch junge Gewässer entspringt in der Nähe von Bad Driburg und mündet nach fünfzig Flusskilometern bei Höxter in die Weser.


Der Flug von fünfzig Tagfalterarten kann in den Kalktriften beobachtet werden

Durch die Fölsener Straße verlassen die Wanderer wieder die Ortslage von Willebadessen und steigen im Kreuzungsbereich der L763 und der K19 in den Schmetterlingspfad ein, der sogleich mit einer interessanten Info-Tafel aufwartet. Ihr ist zu entnehmen, dass mehr als fünfzig Tagfalterarten in den Magergraswiesen der Muschelkalkhänge von Willebadessen nachgewiesen wurden. Wir steigen auf erdigen Pfaden in den steilen Hang des Schleusenberges und erfreuen uns von den nach Westen abfallenden Kalktriften wenig später an herrlichen Ausblicken auf Willebadessen. Im weiteren Verlauf führt die pfadige Route über den aussichtsreichen Kamm des Schleusenberges. Der heutige Zustand der Kalktriften ist auf die jahrhundertelange Schaf- und Ziegenbeweidung zurückzuführen. Mit Aufgabe der Weidenutzung in den 1950iger Jahren verbuschte das Gelände und entwickelte sich zu einem Eldorado für Schmetterlinge. Auch wilde Orchideen und andere seltene Pflanzenarten wie der Kreuzenzian sind hier anzutreffen und dienen der Raupe des Kreuzenzian-Bläulings als Nahrung.

Auf erdigen Pfaden geht es durch die Kalktriften von Willebadessen

Aus der Eggequelle direkt am Hitgenheierweg sprudelt erfrischendes sulfatreiches Mineralwasser

Der Teilabschnitt des Hitgenheierweges durch die aussichtsreichen Kalktriften beeindruckt jeden Wanderer. Er ist sicherlich das Highlight dieser erlebnisreichen Runde. Nach mehreren Richtungswechseln wird die K19 gequert und auf breiten Wanderwegen durch die Wildblumenwiesen des Sengenberges marschiert. Erneut werden eine Asphaltstraße und die Nethe überschritten. Vorbei an einzeln stehenden Gehölzen und durch Weideland gelangen wir schließlich zur Eggequelle. Aus einem Metallrohr tritt hier sulfathaltiges Mineralwasser aus, dass die Kehle der durstigen Wanderer erfrischt. An dieser Stelle ist ein kurzer Abstecher zum gewässerökologischen Erlebnispfad möglich. Sechs Hinweistafeln geben Aufschluss über ökologische Zusammenhänge in Gewässern. Nach kurzer Trinkpause folgen wir von der Eggequelle der Beschilderung tiefer in den Wald hinein. Breite Forstwege und naturbelassene Pfade führen an einem Wildschweingehege vorbei und zurück zum Wanderparkplatz am Willebadessener Bahnhof. Im nahe gelegenen Biergarten des Hotels "Der Jägerhof" kann wohlverdiente Einkehr gehalten werden.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Hitgenheierweg ist eine schöne, abwechslungsreiche Runde im südöstlichen Eggegebirge, die neben schönen Ausblicken auch einiges über die Flora und Fauna der Region zu berichten weiß. Natürlich nehmen die Kalktriften und das damit zusammenhängende "Schmetterlingsparadies" bei den Ausführungen auf den Hinweistafeln breiten Raum ein. So könnte man die Route auch ohne Weiteres der Kategorie Themenrundwanderwege zuordnen. Der Flug der Schmetterlinge ist allerdings nur in den Monaten Mai bis August zu beobachten. Im Anschluss an die Tour sollte man noch die ehemalige Klosteranlage mit ansprechendem Parkgelände in der Ortsmitte von Willebadessen besuchen. Der Hitgenheierweg ist nahezu unverlaufbar mit Wegezeichen versehen und verfügt über eine ausreichende Zahl an Rast- und Ruheplätzen.

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