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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 438
Gesamtabstieg (Meter):: 438
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 11
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Streuobstwiesen, idyllische Bachläufe und felsige Steige

Die knapp 11 Kilometer lange Traumschleife Hasenkammer erhielt ihren Namen von alten Flurbezeichnungen, sind doch in der Region rund um Herschwiesen Niederwild und insbesondere der Felshase anzutreffen. Die Traumschleifenroute überrascht den Wanderer mit ihrer abwechslungsreichen Streckenführung. Während gleich zu Beginn breite Wiesenwege beschritten werden, hat die Traumschleife im weiteren Verlauf auch pfadige Abschnitte im Programm. Sechs idyllische Bachtäler werden in kurzen Teilabschnitten durchwandert. Felsige Steige in der Udenhausener Schweiz führen zu herausragenden Aussichtspunkten, die schöne Ausblicke über die Hunsrückhöhen und ins canonartige Brodenbachtal ermöglichen. Zudem erweist sich ein Abstecher in den Start- und Zielort Herschwiesen, mit seiner imposanten Pfarrkirche und der liebevoll renovierten Fachwerkarchitektur alter Bauernkaten als überaus bemerkenswert.


Der Hunsrückort Herschwiesen liegt inmitten von Streuobstwiesen

Die ortsbildprägende Pfarrkirche zum Hl. Pankratius in Herschwiesen ist ein beeindruckendes sakrales Bauwerk

Wir starten in die Traumschleifenrunde auf dem Kirmesplatz in Herschwiesen, der am Ortseingang mit einer ausreichenden Zahl von kostenlosen Parkplätzen aufwartet. Vom Startpunkt führt uns die Beschilderung in ausgedehnte, gut gepflegte Streuobstbestände hinein. Hinweisschilder am Wegrand informieren den interessierten Wanderer über die hier noch anzutreffenden altdeutschen Apfelsorten und ihre Verwertung. In einer alten Feldscheune hat man sogar ein "Pro-Obst-Museum" eingerichtet. An dieser Stelle verlassen wir kurz die Traumschleifenrunde und unternehmen einen kurzen Abstechern nach Herschwiesen. In dem schmucken Hunsrückort fällt sogleich die ortsbildprägende Pfarrkirche zum Hl. Pankratius ins Auge. Sie ist von einer Ringmauer umgeben und verfügt über einen kürzlich restaurierten Innenraum mit einem herrlichen Barockaltar. Die Pfarrkirche mit ihren Wand- und Deckenmalereien ist allerdings nur an Sonntagen für Besucher zugänglich. Das dazugehörige Pfarrhaus und umliegende, schön restaurierte, im Fachwerkstil errichtete Bauernhäuser lassen den kurzen Abstecher als überaus lohnenswert erscheinen.


Vom Aussichtspunkt "Auf dem Eichels" fällt der Blick ins tief eingeschluchtete Brodenbachtal

Wieder zurück auf der Hauptroute folgen wir der Traumschleifenbeschilderung mit dem Saar-Hunsrück-Steig, durch Wiesengelände sanft abwärts wandernd, in das Tal des Kälbergrabens. Hier treffen die Wanderer auf ein angestautes Biotopgewässer, das vielen Amphibienarten ausgezeichnete Laichmöglichkeiten bietet. Links schwenkend geht es in Fließrichtung des Kälbergrabens durch Heckengelände zu einem aufgelassenen Steinbruch hinüber. Dahinter verjüngt sich der bisher breite Weg zu einem schmalen Waldpfad. Ausgesprochen kurzweilig läuft die Traumschleife in ständigem Auf und Ab durch junge Eichenbestände ihren ersten Aussichtspunkt an. Von einer Waldliege fällt der Blick vom Panoramapunkt "Auf dem Eichels" weit ins tief eingeschluchtete Brodenbachtal. Sogar die Höhenzüge der Eifel sind jenseits der Mosel gut zu sehen. Zudem lädt die Schutzhütte des Geselligkeitsvereins Herschwiesen zur Rast ein.


Auf der Traumschleife Hasenkammer im schluchtartigen Brodenbachtal

Der Brodenbach ist ein acht Kilometer langer rechter Nebenfluss der Mosel der im Weinort Brodenbach einmündet.

In einem weiten Rechtsbogen nähern wir uns auf breiten Forstwegen und aus dem Wald heraustretend wieder der Ortschaft Herschwiesen. An dieser Stelle vollzieht die Traumschleife einen Linksknick, kehrt in den Wald zurück und läuft mit erdigen Pfaden zum Aussichtspunkt "Kanzel" hinüber. Von einer Ruhebank schweift hier der Blick über das Brodenbachtal hinweg auf die Hunsrückorte Udenhausen und Nörtershausen, die sich jenseits des Tales auf der Anhöhe zeigen. Nach kurzer Wanderpause führen windungsreiche Pfade bergab ins Brodenbachtal. Im Talgrund wird zuerst der in den Brodenbach einmündende Elmsgraben und sodann der Brodenbach überschritten. Letzterer entspringt in der Gemarkung Buchholz und mündet nach acht Flusskilometern bei Brodenbach in die Mosel.

Aus dem Brodenbachtal geht es entlang des Mühlhöller Baches zur Udenbacher Schweiz hinauf

Besondere Bekanntheit erlangte die als "Donnerloch" bezeichnete Engstelle im Brodenbachtal flussabwärts, die vom Traumpfad Bergschluchtenpfad Ehrenburg angelaufen wird. In mehreren Kaskaden springt hier das Wasser zu Tal und strebt der Mosel zu. Eine ganze Weile folgt die Traumschleife Hasenkammer dem stark mäandernden Brodenbach in Fließrichtung. An der Einmündung des von rechts zufließenden Mühlhöller Baches verlässt die Route das Brodenbachtal. Rechtsschwenkend geht es entlang des leise plätschernden Mühlhöller Baches recht stramm bergan. Breite Forstwege führen nach einem weiteren scharfen Rechtsknick zur felsigen Udenhausener Schweiz hinauf.


Vom Felsenhorst Buchhöller Kopf in der Udenhausener Schweiz fällt der Blick ins canonartige Brodenbachtal

Als Udenhausener Schweiz wird ein langgestreckter Felsrücken bezeichnet, dessen Flanken überaus steil in die schluchtartigen Tallagen von Brodenbach und Mühlhöller Bach abfallen. Bizarre Felsformationen aus Schiefergestein prägen hier die Landschaft und rechtfertigen die Bezeichnung "Schweiz". Die Traumschleife und der Saar-Hunsrück-Steig führen mit felsigen Steigen über die Gratschneide hinweg, die sich an wenigen Stellen recht ausgesetzt zeigt. An der äußersten Kante, dem Buchhöller Kopf hat man eine Ruhebank platziert, die traumhafte Tiefblicke in die canonartige Brodenbachschlucht möglich macht. Hier ist eine Wanderpause absolute Pflicht. In der Udenhausener Schweiz wird kurz darauf noch der Aussichtspunkt "Pankratiusblick" angelaufen. Von der dort anzutreffenden Waldliege kann man in den unbelaubten Wintermonaten jenseits des Tales die Pfarrkirche St. Pankratius von Herschwiesen in Augenschein nehmen.


Vom Felsenhorst Buchhöller Kopf fällt der Blick ins canonartige Brodenbachtal

Erneut fällt die Route in das Brodenbachtal, folgt dem Bachlauf und zeigt sich dabei reichlich exponiert

Kurz hinter dem Pankratiusblick tritt die Traumschleife aus dem Wald heraus. Schnurgerade läuft die Route durch eine Allee von jungen Streuobstbeständen zum Udenhausener Heiligenhäuschen hinüber, um dort nach einem scharfen Rechtsknick auf breiten Forstwegen erneut in das Brodenbachtal hinein zu fallen. Im Talgrund werden zuerst der Höllebach und wenig später auch der Brodenbach überquert. Auf schmalen Uferpfaden geht es jetzt flussabwärts ein kurzes Stück am Brodenbach entlang. Die Route zeigt sich in diesem Teilabschnitt ein wenig exponiert, bricht das Gelände doch relativ steil nach rechts hin zum Gewässer ab. Nachdem die Wanderer über einen Holzsteg auch den Bickelbach überschritten haben, der dem Brodenbach von links zustrebt, steigt die Route zur Anhöhe hinauf. Vorbei an Waldsäumen und frühlingshaft aufblühenden Weißdornhecken geht es zurück zum Kirmesplatz von Herschwiesen. Hier endet eine überraschend kurzweilige Traumschleifenrunde.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die für Ortsunkundige wenig ansprechende Bezeichnung Traumschleife "Hasenkammer" überrascht jeden Wanderer mit ihrer ausgesprochen kurzweiligen Routenführung. Unter den mittlerweile 117 Traumschleifenrouten, die sich als Partnerwege des Saar-Hunsrück-Steiges verstehen, braucht sich die knapp elf Kilometer messende Runde auf keinen Fall zu verstecken. Neben einer in großen Abschnitten pfadigen Routenführung verfügt die Traumschleife Hasenkammer über mehrere herausragende Aussichtspunkte. Besondere Erwähnung finden die zahlreichen Bachläufe, die sich oftmals durch schluchtartige Canons winden. Entlang der Wegstrecke hat man kleine Info-Tafeln angebracht, die den Wanderer über die Nutzung von Streuobst informieren, die Niederwaldbewirtschaftung im Brodenbachtal thematisieren und Wissenswertes über die Region zu berichten wissen. Den kurzen Abstecher in die Ortschaft Herschwiesen sollte man auf jeden Fall unternehmen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind entlang der Route in ausreichender Zahl vorhanden. Die Beschilderung ist traumschleifengemäß und nicht zu beanstanden. Das Deutsche Wanderinstitut hat die Traumschleife Hasenkammer mit 71 Erlebnispunkten bewertet.

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